Über den Tellerrand

Merkwürdig: Für und von verschrobenen Zeitgenossen

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Ach, die guten alten Zeiten, in denen Fahrgäste in der Tram noch verschämt versuchten, sich nicht gegenseitig in die Augen zu schauen, anstatt den Blick gar nicht mehr vom Smartphone abzuwenden. Für Nostalgiker gibt es jetzt das "Opis 60s Mobile" mit Wählscheibe und einem klassischen Telefonhörer. Trotzdem modern, denn das Telefon funktioniert mit Simkarte, hat einen integrierten Lithium-Ionen-Akku und sogar einen Nummernspeicher. Auch in das Tram kann man es mitnehmen, braucht dazu aber eine riesige Umhängetasche.

 

[2] Wer doch lieber mit den Fingern über den Bildschirm wischt, unterwegs surft oder Fotos mit dem Handy macht, bleibt besser beim Smartphone. Zum Start des Samsung Galaxy S4 hat sich Swisscom etwas Besonderes einfallen lassen. Wer am Zürcher Hauptbahnhof eine Stunde lang das S4 anstarren konnte, ohne den Blick abzuwenden, hat das Gerät gewonnen. Damit es nicht zu leicht war, sorgten Hotdog-Verkäufer, Sänger, Motorradfahrer oder ein streitendes Paar für Ablenkung.

 

[3] Soviel Aufwand muss Sean Parker nicht betreiben, um sich ein Handy leisten zu können. Der Internet-Unternehmer und Napster-Mitgründer ist verliebt und will heiraten. Und wie heiratet ein Milliardär? Er kauft sich ein 16 Hektar grosses Grundstück und verwandelt es zum Märchenland mit künstlichen Ruinen, Gärten, Teichen und Brücken. Die Gäste werden von einer Kostümdesignerin eingekleidet. Alleine für die Blumen gibt er eine Million US-Dollar aus, die gesamte Hochzeit kostet 9 Millionen Dollar.

 

[4] Ob Kim Dotcom schon vor seiner Zeit als Millionär grössenwahnsinnig war oder erst jetzt, ist nicht klar. Er dreht den Spiess jetzt um und wird vom Gejagten zum Jäger. Dem Megaupload-Gründer drohen 20 Jahre Haft in Amerika wegen illegalem Filesharing. Nun behautptet er, die Zwei-Wege-Authentifizierung, die beispielsweise Twitter und Facebook nutzen, patentiert zu haben. Er droht mit einer Klage, es sei denn, die betroffenen Unternehmen unterstützen ihn in seinem juristischen Kampf gegen die USA.

 

[5] Ein Druckmittel in der Tasche zu haben, würde dem US-Amerikaner Leonard Barshack bei seiner Klage gegen Twitter helfen. Barshack nannte sich auf Twitter "@SunValley" – Betonung auf "nannte", denn Twitter hat ihm den Namen weggenommen und dem Touristenziel Sun Valley Resort übergeben. Bei seiner Klage beruft sich Barshack darauf, dass sein Twitter-Name laut Nutzungsbedingungen nicht rechtmässig weggenommen wurde. Viel Aussicht auf Erfolg wird ihm aber nicht attestiert.