Oracles Open World: Selbstkritik, 10 Prozent weniger Besucher und Schweizer Rekordbeteiligung

Uhr | Aktualisiert
von tbr
Nachdem am Sonntag Sun-Gründer Scott McNealy mit einer Art Abschlussrede („ich weiss nicht, wann ich das nächste Mal vor so einem grossen Publikum stehe“) und Larry Ellison mit einer Attacken gegen IBM den Startschuss zu Oracles Open World gaben, hatten am Montagmorgen das „VR-Präsidentenpaar“ Charles Philipps und Safra Catz das Wort. Einmal mehr sah sich auch Phillips bemüssigt, die Gemüter mit Blick auf die Übernahme von Sun Microsystems zu besänftigen. Man müsse nur die Erfolgsbilanz von Oracles Akquisitionen betrachten, von Siebel über Peoplesoft bis hin zu BEAs Web Logic habe man keines der akquirierten Produkte je aufgegeben, und genauso werde man auch mit Suns Portfolio verfahren, inklusive der Open Source Datenbank MySQL. Co-Präsidentin Safra Catz führte aus, worauf Oracle in Zukunft den Fokus legen wird: Integration. Man werde weiterhin drei Milliarden Dollar in R&D investieren, nicht nur um Oracles vorhandene 3000 Produkte (exklusive Sun) weiterzuentwickeln, sondern eben auch, um diese noch besser untereinander kollaborieren zu lassen. Dabei übte Catz auch Selbstkritik: Die Industrie habe immer versucht Einzellösungen zu verkaufen und dabei ausser Acht gelassen, dass der wirkliche Kundennutzen erst durch deren Integration entstehe. Schliesslich müsse man ja beim Autokauf die Einzeltteile auch nicht selber zusammenschrauben. Dass es noch ein weiter Weg ist bis zur IT-Konsole, die von Unternehmen per Plug Play in Betrieb genommen werden kann, beweisen die erwarteten 35'000 Teilnehmer, welche auch dieses Jahr an die Open World pilgern, um herauszufinden, wie sie sich als Kunde und Entwickler im Oracle-Stack und seinem Ökosystem zurechtfinden können. Damit hat sich der Publikumsaufmarsch gegenüber dem Vorjahr zwar um gut 10 Prozent verringert. Bei Oracle ist man jedoch angesichts der angespannten Wirtschaftslage von einen noch grösseren Besucherrückgang ausgegangen. Keine Krise gibt es bei der Schweizer Delegationen in San Francisco zu verzeichnen. Schweiz-Chef Markus Gröninger kann sich mit 120 Teilnehmenden über eine Rekordbeteiligung freuen.
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