Schweizer ICT-Branche wächst leicht

Swico spricht von Trendwende

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Für das zweite Quartal 2012 erreicht der "Swico ICT Index" 101.8 Punkte und steigt damit zum ersten Mal nach vier rückläufigen Perioden wieder an.

Trendwende dank Olympia? (Quelle: Sxc.hu)
Trendwende dank Olympia? (Quelle: Sxc.hu)

Nachdem der Swico-ICT-Index während vier aufeinanderfolgenden Quartalen gesunken ist, kann für das zweite Quartal 2012 zum ersten Mal wieder ein Wachstum verzeichnet werden, meldet der Branchenverband heute. Für das zweite Quartal 2012 erreicht der "SWICO ICT Index" 101.8 Punkte. Auf der Skala entsprechen Werte unter 100 Punkte einer negativen und Werte über 100 Punkte einer positiven Stimmung.

Für die "Trendwende", wie der Branchenverband das Plus bezeichnet, seien insbesondere die vollen Auftragsbücher verantwortlich in den Segmenten Technologie, Services und Software. Im Segment Consulting seien die Veränderungen hingegen nur geringfügig. Vergleichsweise düster sieht es weiterhin in den Bereichen Consumer Electronics, Imaging, Printing und Finishing. Diese hätten trotz positiver Branchenaussichten erneut einen Rückgang hinnehmen müssen. Als Hauptgründe nennt der Brachenverband das sinkende Preisniveau, gefolgt von rückläufigen Auftragseingängen.

Wechselkursproblem verdrängt Fachkräftemangel

In den vier rückläufigen Vorperioden wurde jeweils der Fachkräftemangel als grösste Herausforderung für die ICT Branche eingeschätzt. Die aktuelle Erhebung zeigt diesbezüglich ein anderes Bild: Trotz verbesserter Auftragslage wurde von den Schweizer ICT Unternehmen erstmals die global generell schwierige Wirtschaftslage als grössere Herausforderung vor dem Fachkräftemangel genannt.

Dies hängt auch mit der Wechselkursproblematik aufgrund der tiefen Euro- und Dollarkurse zusammen. KMUs seien davon stärker betroffen als Grossbetriebe, denen die erwarteten konjunkturellen Entwicklungen deutlich weniger Mühe bereiteten.

Hoffen auf Olympia

Die Segmente Consulting, Software und mehrheitlich IT-Services, erwartet laut Swico ein Umsatzwachstum für das zweite Quartal 2012. Wegen des sinkenden Preisniveaus verbessere sich die Rentabilität nicht. Was auch damit zusammenhängt, dass die Währungsproblematik dazu führt, dass der Konkurrenzdruck durch Anbieter aus dem Euro-Raum für die Schweizer ICT Branche zunimmt - und entsprechend die Preise unter Druck geraten.

Einzig das Segment IT-Technology erwartet mit vollen Auftragsbüchern auch steigende Umsätze und eine verbesserte Rentabilität. Für die Zukunft sieht Swico-Präsident Andreas Knöpfli weiterhin einen generellen Aufwärtstrend.

Denn dank den deutlich gefestigteren Konjunkturdaten für die Schweiz sei davon auszugehen, dass die ICT-Branche mit diesem positiven Zyklus parallel oder eventuell sogar stärker wachsen werde. Besonders die Sportereignisse Fussball-EM und Olympische Spiele würden seitens der Privatanwender für eine "Geschäftsstimulierung" sorgen. Dagegen sei im Enterpriseumfeld weiterhin mit einem schwierigen Geschäftsgang zu rechnen, insbesondere in Bezug auf Preis- und Margendruck, warnt Knöpfli.