Cisco gegen ZTE

ZTE im Kreuzfeuer der Kritik

Uhr | Aktualisiert

Cisco beendet seine Partnerschaft mit dem Telko ZTE, da dieser verbotene Produkte in den Iran exportiert haben soll. Nach den Spionagevorwürfen des US-Kongresses gegen die chinesischen Unternehmen ZTE und Huawei sind dies weitere negative Schlagzeilen für ZTE.

Nach den Vorwürfen des US-Kongresses, dass die Telkos Huawei und ZTE Spionage für die chinesische Regierung betreiben würden, kommt für ZTE die nächste Hiobsbotschaft. Der amerikanische Netzwerkausrüster Cisco beendet laut Bloomberg seine Kooperation mit ZTE.

Illegale Lieferung von Netzwerktechnik

Grund für diese Entscheidung sei der Verkauf von Cisco-Netzwerktechnik an eine iranische Telko, obwohl für den Export solcher Produkte US-Sanktionen gelten, berichtet Bloomberg. Die Technik könne zur Überwachung von Gesprächen über Fest- und Handynetz sowie Internet eingesetzt werden. Bereits im Juli sei vom FBI eine Untersuchung eingeleitet worden, nachdem die Nachrichtenagentur Reuters über den Fall berichtet hatte. ZTE war laut Bloomberg zu keiner Stellungsnahme bereit. Dieses Vorkommnis dürfte die chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen nach der Spionagewarnung des US-Kongresses weiter verschlechtern.

US-Kongress warnt vor Spionage

Wie gestern berichtet, hat der US-Kongress die chinesischen Unternehmen Huawei und ZTE als nationales Sicherheitsrisiko bezeichnet. Die USA fürchtet, dass die Unternehmen für die chinesische Regierung Wirtschafts- und Militärspionage betreiben könnten. Konkrete Verdachtsfälle gäbe es im Kommissionsbericht jedoch keine, so die NZZ.

Vorwürfe seien ungerechtfertigt

Huawei war gegenüber der Redaktion zu einer umfassenden Stellungnahme bereit. Man habe mit dem Untersuchungskomitee auf transparente, offene Weise zusammengearbeitet und den Zugang zu Dokumenten, Forschungs- und Entwicklungsbereichen, Schulungszentren und Fertigungsstätten ermöglicht. Die Untersuchung orientiere sich nicht nach Fakten und habe keine konkreten Beweise für die Vorwürfe, so Roland Sladek, Sprecher von Huawei. Auch ZTE wies die Vorwürfe gegenüber Reuters und dem Guardian zurück.