ESA-Projekt im Test

Laser statt Datenspeicher

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Die Esa hat einen Test zur Datenübertragung erfolgreich zum Abschluss gebracht. Ein Satellitensystem hat Informationen über 36'000 Kilometer übertragen. Das System EDSR soll auch helfen, Speicherplatz zu sparen.

In einem Test hat ein Satellit Bilddaten per Relais über einen zweiten Satelliten über eine Strecke von 36'000 Kilometern zur Erde gesandt. Das ist insofern nichts Besonderes. Doch bei dem Test kam ein neues Lasersystem zum Einsatz.

Das Konstrukt ist Teil eines Projekts European Data Relay Satellite (EDRS) im Wert von 450 Millionen Euro. Das System soll es erlauben, grosse Informationsmengen wie Fotos oder Satelliten-Aufnahmen von einem Ort der Erde zu einem anderen zu übertragen, wie Reuters berichtet.

So könnten etwa in Echtzeit Ölteppiche im Meer ausgemacht werden. Für militärische Zwecke dürfte das System wohl ebenfalls interessant sein. EDSR soll Teil des Erdbeobachtungsprojekts Kopernikus werden. Allerdings soll EDSR grundsätzlich zahlenden zur Verfügung stehen, schreibt Reuters.

Derzeit könnten Informationen mit Satelliten nur abgerufen werden, wenn diese in der Reichweite von einer von vier erdgebundenen Empfangsstationen sind. Zwischen dem Überflug von einer zur nächsten Station können Wartezeiten von 45 bis 90 Minuten auftreten, erklärte gegenüber Reuters Josef Aschbacher, Leiter des Bereichs Earth Observation Program Planning & Coordination Service.

Nächstes und übernächstes Jahr sollen zwei weitere Satelliten folgen. Mit ihnen sollen die Zeitfenster überbrückt werden. Im Verbund können dann Daten zwischen der Erde und den Satelliten, beziehungsweise zwischen den Satelliten ausgetauscht werden. Die Übertragungsrate soll bis zu 1,8 Gigabit pro Sekunde betragen. "Das entspricht 180 DVDs pro Stunde", erklärt Rolf Meyer vom DLR in der Mitteilung. Mit dem Datenabruf in Echtzeit könnten Zwischenspeicher für grosse Datenmengen obsolet werden, teilte das Zentrum für Luft- und Weltraumforschung DLR mit.

Aufgrund der Demonstration soll die EU-Kommission grünes Licht geben für ein Abkommen zwischen der ESA und der zum Airbus-Konzern gehörenden Astrium.