IGEM Digimonitor

Die Schweizer sind mobil im Netz

Uhr | Aktualisiert

Die Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) hat die Medien­nutzung der Schweizer Bevölkerung untersucht. Bei den Jungen zeigt sich klar, welches Gerät am beliebtesten ist.

Die Studie Digimonitor untersuchte, wann und wie die Schweizer Bevölkerung (ohne Tessin) Geräte wie Fernseher, Radios, Desktop-­PCs, Notebooks, Smartphones und Tablets nutzt. Dabei zeigte sich auch, welche Smartphones die Schweizer bevorzugen. Rund 45 Prozent aller Smartphone-Anwender nutzen ein iPhone. Android-Geräte liegen mit 34 Prozent deutlich dahinter. Besonders die über 55-Jährigen nutzen häufiger ein Smartphone von Apple, bei den Jungen beträgt der Abstand nur 3 Prozent.

Das Medium Internet dominiert

Der meistgenutzte Medienkanal der Schweizer ist das Internet. Rund 77 Prozent der Befragten gaben an, mindestens täglich oder fast täglich im Internet zu sein, vor dem Radiokonsum mit 69 Prozent und dem Fernsehen mit 66 Prozent. Die Männer sind mit 82 Prozent noch deutlich öfters im Internet unterwegs als die Frauen mit 71 Prozent. Ausserdem sind die jüngeren Alterskategorien deutlich mehr im weltweiten Netz unterwegs als Anwender über 55 Jahren. Besser ausgebildete Personen nutzen das Web ebenfalls signifikant häufiger als die Befragten mit mittlerer oder lediglich obligatorischer Schulbildung. Kaum ein Unterschied gibt es bei der Internetnutzung jedoch zwischen der deutschen und der französischen Schweiz, so die Studie.

Die Anwender nutzen das Internet vor allem für E-Mails, Karten-Apps und Routenplanung oder Kommunikation via IP-Telefonie oder Chat. Etwa 23 Prozent der Befragten verwenden das Web gelegentlich auch für geschäftliche Kontakte über Businessplattformen wie Linkedin oder Xing, zeigt die Studie auf. Davon ist Linkedin die beliebteste Plattform fürs Geschäftliche. Ausserdem werden diese Plattformen signifikant mehr von Personen mit hoher Schulbildung und einem höheren Einkommen verwendet. Gefragt nach sozialen Netzwerken verbringen die Schweizer der Reihe nach die meiste Zeit auf Youtube, Whatsapp und Facebook.

Die Jungen setzen aufs Smartphone

Rund 65 Prozent der Befragten besitzen ein Smartphone. Ganze 91 Prozent der 15- bis 34-Jährigen haben ein Smartphone und nutzen es zu 99 Prozent mindestens täglich oder fast täglich. Anders sieht es bei den über 55-Jährigen aus, von denen nur ein Drittel mit einem internetfähigen Handy ausgerüstet ist. Die altersmässig mittlere Generation liegt auch bei der Smartphone-Nutzung in der Mitte. Die Besitzer der Mobilgeräte verwenden ihr Gerät über sämtliche Kategorien hinweg am meisten zuhause, jedoch sind die Geräte an allen abgefragten Orten mit einer hohen Pro­zentzahl im Einsatz.

Auf dem Smartphone suchen die Anwender im Internet am meisten nach Fahrplänen und Veranstaltungsinformationen. Ausserdem lesen sie übers Internet gerne News oder suchen nach Adressen. Besonders On­line­nachrichten lesen die jüngeren Generationen deutlich öfter als Personen ab 55 Jahren. Wenig Vertrauen oder Anwendungsmöglichkeiten haben die Nutzer bisher in Onlinebanking oder Bezahlen via Smartphone. Nur etwa jeder Fünfte verwendet das Internet mindestens gelegentlich dafür. Bei der Frage, ob per Internetbrowser oder via App auf Inhalte aus dem Internet zugegriffen werde, fällt die Antwort mit 31 Prozent zugunsten der Apps aus, wobei rund 44 Prozent der Befragten angaben, beides gleich häufig einzusetzen.

Tablets werden vorwiegend zuhause genutzt

Tablets kommen gemäss Studie mittlerweile bei rund 39 Prozent der Befragten zumindest gelegentlich zum Einsatz. Die Anwender nutzen sie überraschenderweise zu über 90 Prozent zuhause, während keiner der anderen möglichen Benutzungsorte auf Werte von über 20 Prozent kommt. Somit ist es auch nicht erstaunlich, dass die meisten der Befragten auf Tablets ohne SIM-Karte setzen. Bei 57 Prozent der Tablet-Nutzer ist das am meisten verwendete Gerät ein iPad. Das Tablet ist für die Mehrheit der Nutzer also kein Notebook-Ersatz für unterwegs, sondern wird grösstenteils zuhause verwendet.

Insgesamt befragte das Institut für Werbemedienforschung (Wemf) im Auftrag von IGEM zwischen August und September 2014 1'752 Personen, 1013 davon aus der Deutschschweiz und 739 aus der französischen Schweiz. Der Digimonitor ist gemäss den Autoren repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren, inklusive Offliner und Personen in Haushalten ohne (eingetragenen) Fernsehanschluss.