Dossier Hybrid Cloud

"Mit homogenem Datenmanagement kommen Sie sicher in die hybride Cloud"

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von George Sarpong

Christoph Schnidrig ist Leiter Systems Engineering bei der Schweizer Niederlassung des Storage-Spezialisten Netapp. Im Interview erläutert er, warum bestimmte Cloud-Trends in der Schweiz den Nerv von IT-Verantwortlichen treffen. Aus­serdem erklärt Schnidrig, was es beim Aufbau hybrider Cloud-Umgebungen zu beachten gilt.

Christoph Schnidrig ist Leiter Systems Engineering bei Netapp Schweiz. (Quelle: Netapp)
Christoph Schnidrig ist Leiter Systems Engineering bei Netapp Schweiz. (Quelle: Netapp)

Wie entwickelt sich die Adaption der hybriden Cloud in der Schweiz aus Ihrer Sicht?

Christoph Schnidrig: Das Thema nimmt sowohl bei unseren Partnern wie auch bei den Kunden Fahrt auf. Unsere Partner bauen ihre Hybrid-Cloud-Angebote zum Teil massiv aus. Vor allem Back-up-as-a-Service scheint den Nerv der Zeit zu treffen und bietet wohl auch die kleinste Einstiegshürde. Interessanterweise werden besonders auch Bedenken bezüglich Datensicherheit respektive -hoheit bei sehr grossen Firmen abgebaut.

Was sind die grössten Herausforderungen beim Aufbau hybrider Cloud-Umgebungen?

Zum einen müssen erst einmal Zielsysteme oder Applikationen gefunden werden, die sich in einer hybriden Cloud betreiben lassen. Die starke Verknüpfung von IT-Systemen ist bei der Umsetzung ein grosses Problem. Dann folgen Sicherheitsanforderungen und -bedenken. Man muss prüfen, ob es rechtlich möglich ist, die Daten in eine Public Cloud zu transferieren. Oftmals weiss man dann im Detail gar nicht, um welche Daten es sich nun effektiv handelt. Aus diesem Grund werden dann eher lokale Anbieter im selben Rechtsraum vorgezogen. Zuletzt sind es sicherlich auch technische Herausforderungen. Damit die Netze sicher miteinander verbunden sind, sind umfangreiche Arbeiten und vor allem auch Planung nötig.

Sie schlagen die Verteilung von Daten auf mehrere unabhängige Infrastrukturen vor. Das verkompliziert das Management der Infrastruktur doch eher, als dass es dieses erleichtert. Wo bleibt da der Vorteil der von Ihnen propagierten Hybrid Cloud?

Wir ermöglichen die Verteilung von Daten durch ein homogenes Datenmanagement auf mehrere unabhängige Infrastrukturen. So kann der Kunde immer diejenige nutzen, die ihm gerade die beste Funktion oder den besten Preis bietet. Darüber hinaus kann er so eine sinnvolle Risikoverteilung vornehmen. Wir haben Kunden, die SQL Failover Cluster zwischen Amazon und Azure betreiben. Ins Management unseres cloud-übergreifenden Datenmanagements investieren wir seit einigen Jahren viel Zeit und Energie. So unterstützen die heute verfügbaren Tools eine Übersicht und Kontrolle auf einen Blick – egal ob sich die Ressourcen im lokalen Rechenzentrum, in der Cloud A oder in der Cloud B befinden.

Was müssen IT-Verantwortliche beachten, damit Business­anwender Daten zur richtigen Zeit verwenden können?

Es muss einen Datentransportmechanismus geben, der die Daten überhaupt flexibel bewegen kann. Dieser Transportmechanismus muss so flexibel sein, dass sich die Replikation auch einfach umdrehen lässt und vor allem die Daten an der Quelle oder auch am Ziel bearbeitet werden können. Stellen Sie sich vor, dass Sie grosse Datenmengen in eine Public Cloud transferieren. Hineintransferieren kostet in der Regel nichts, hinaus schon. Nun kündigt der Cloud-Anbieter Ihrer Wahl seinen Service, so geschehen kürzlich bei Verizon. Nun müssen Sie Ihre Daten innerhalb von kurzer Zeit wieder aus der Cloud holen. Das ist nicht nur eine Frage der Kosten, sondern auch der verfügbaren Bandbreite. Wenn nun der Transportmechanismus dem bereits Rechnung trägt, transferieren Sie Ihre Daten entsprechend entspannt zum nächsten Anbieter. Oder aber, Sie transferieren die Daten gar nicht in die Cloud, sondern an deren Rand. So müssen Sie keine Daten bewegen, können aber die überaus flexible Rechenleistung beliebiger Clouds nutzen. Diese Lösungen bieten wir heute schon an.

Wie können IT-Verantwortliche Daten in hybriden Cloud-Umgebungen effizient schützen?

Zum einen sollte die Kontrolle der Daten nicht aus der Hand gegeben werden. Das heisst, ein Mechanismus sollte dafür sorgen, dass Sie die Daten entweder kontinuierlich oder auf Abruf an einen zweiten Standort transportieren können. Darüber hinaus bietet sich die Verschlüsselung der Daten an. So kann sichergestellt werden, dass der Cloud-Betreiber vom Zugriff auf die Daten ausgesperrt wird.

Wie unterstützt Netapp Unternehmenskunden, die eine hybride Cloud-Umgebung aufbauen wollen?

Wir bieten unseren Kunden Cloud-Workshops an, um sie bei der Frage zu unterstützen, welche Workloads oder Use-Cases sie in einer Public Cloud abbilden könnten. Im Fokus stehen natürlich auch die technische Machbarkeit und Möglichkeiten, um die Anforderung des Kunden entsprechend in einer Infrastruktur abbilden zu können. Unser Portfolio bietet dem Kunden zudem die einzigartige Möglichkeit, ein cloud-übergreifendes Datenmanagement aufzubauen, um eben die Daten unter Kontrolle zu halten und sie dahin zu transportieren, wo sie benötigt werden.

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