Schweizer Reparaturtag

Repair Cafés flicken an einem Tag fast 800 Elektronikgeräte

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Am Samstag hat der zweite Schweizer Reparaturtag stattgefunden. Organisiert haben den Anlass 33 Repair Cafés und die Stiftung für Konsumentenschutz. Repariert wurden an dem Tag nahezu 1500 Gegenstände. Davon waren über 50 Prozent – fast 800 – elektronische Devices.

(Source: jarmoluk / Pixabay)
(Source: jarmoluk / Pixabay)

Am schweizerischen Reparaturtag von 28. Oktober 2017 haben 33 Repair Cafés und die Stiftung für Konsumentenschutz die Reparatur von fast 1500 Gegenständen ermöglicht. Der Anlass fand vergangenen Samstag zum zweiten Mal statt, wie die Stiftung für Konsumentenschutz schreibt. Unter den 1500 reparierten Gegenständen seien fast 800 elektronische Geräte gewesen.

Reparaturtag verhindert viereinhalb Tonnen Abfall

Den Erfolg der Aktion misst die Stiftung für Konsumentenschutz einerseits an der Anzahl reparierter Gegenstände, andererseits an deren Gewicht. Dieses Jahr habe der Reparaturtag fast viereinhalb Tonnen Material vor dem Gang in den Müllcontainer bewahrt. 2016 waren es knapp drei Tonnen gewesen – bei über 1000 reparierten Gegenständen.

Interessierte haben am Samstag das nächstgelegene Repair Café besucht – mit ihrem reparaturbedürftigen Gerät. Je nach Kompliziertheit des Gerätes konnten die Besucher es dann mit mehr oder weniger Hilfe von ehrenamtlichen Profis reparieren. Insgesamt gelänge die Reparatur bei über zwei Dritteln der Gegenstände.

Ehrenamtliche Profis können 50 Prozent der Elektronikgeräte reparieren

Die Reparatur von Computern, Handys und Tablets, Haushaltgeräten und Unterhaltungselektronik sei eher schwierig für Laien – aber die ehrenamtlichen Reparateure brächten jedes zweite Gerät wieder zum Laufen. Laut Greenpeace sind am ehesten Devices von Dell und HP reparierbar. Am Reparaturtag geflickt wurden 2016 vorwiegend Geräte der Marken Philipps, Sony, Apple, Jura und Samsung – 2017 dürfte es ähnlich aussehen.

Häufig würden Besucher gerne ihre Kaffeemaschinen reparieren (lassen) – gerade bei Kaffeemaschinen läge die Erfolgquote aber bei enttäuschenden 30 Prozent – zumindest war dies noch 2016 so.

Nebst elektronischen Geräten sei auch die Reparatur von Textilien, Holzgegenständen, Schmuck, Fahrrädern und Spielzeug gefragt.

Reparaturwillige können ihre kaputten Geräte nicht nur einmal jährlich am Reparaturtag flicken lassen, die Gelegenheit dazu besteht immer wieder. In Zürich zum Beispiel am 4. und 5. November 2017 in den Cafés Witikon und Buchegg . 62 Repair Cafés in der Schweiz organisieren regelmässig Repair-Events. Besucher könnten Werkzeuge kostenlos benutzen und gängige Ersatzteile kaufen, schreiben die Organisatoren.

Entsprechende politische Vorstösse abgeschmettert

"Innerhalb von drei Jahren entstanden über 60 gut besuchte Repair Cafés. Der Bevölkerung ist es offenbar ein Anliegen, Dinge reparieren und der Wegwerfgesellschaft etwas entgegensetzen zu können," sagt Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz.

Vier entsprechende politische Vorstösse habe das Parlament bisher aber abgelehnt. Die EVP wollte die Garantiedauer für Produkte auf fünf Jahre erhöhen, die SP einen Bundesratsbericht über die Vorteile von reparaturfreundlich designten und entsprechend gekennzeichneten Produkten. Die GLP forderte die Angabe einer Mindestnutzungsdauer auf Produkten. Die CVP wollte Konstruktionsdaten für nicht mehr verfügbare Ersatzteile kostenlos im Internet verfügbar machen, damit sie mit 3D-Druckern nachgebildet werden könnten.

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