SPONSORED-POST Bank-Compliance-Prozesse

Regtech in der Schweiz

Uhr
von Dominik Witz, Head of Banking Compliance & Regtech, Swisscom

Technologien wie KI oder biometrische Verfahren ermöglichen es, heute aufwendige, manuelle Bank-Compliance-Prozesse zu digitalisieren. Die sogenannten Regtech-Lösungen erschliessen Banken erhebliche Effizienz- und Effektivitätsgewinne. In jüngster Zeit ist in der Schweiz ein ­vitales Ökosystem mit über zwei Dutzend Regtech-Unternehmen entstanden. Ein Überblick.

Dass in Banken-Backoffices IT-basierte Lösungen eingesetzt werden, ist nicht neu. Im Gegensatz zu traditionellen Anwendungen für Compliance und Risikomanagement setzt Regtech auf neueste technologische Entwicklungen. Dazu gehören:

  • Künstliche Intelligenz und selbstlernende Programme für die Auswertung von Massendaten und die Erstellung von prädiktiven Analysen.

  • Neue Aufzeichnungs- und Archivierungstechniken unterstützen bei gesetzlichen Dokumentations-, Aufbewahrungs- und Nachweispflichten.

  • Neuartige Verschlüsselungs- und Sicherheitstechnologien, die den Austausch von Daten zwischen Gruppengesellschaften oder mit Externen wie Aufsichtsbehörden, Prüfgesellschaften oder IT-Provider sicherer machen.

  • Plattformen in der Cloud, die eine gemeinsame Nutzung von Compliance-Anwendungen erlauben.

  • Biometrische Verfahren, die mittels 3-D-Gesichtsscan, Stimm­erkennung oder Venenabdruck die Kundenauthentifizierung im Rahmen des E-Bankings oder bei telefonischen Anfragen und Aufträgen von Kunden ermöglichen.

24 Regtech-Start-ups

In kurzer Zeit sind in der Schweiz gemäss der von Swisscom Banking und E-Foresight erhobenen Regtech Map bereits rund zwei Dutzend Regtech-Start-ups entstanden. Sie spezialisieren sich auf die Entwicklung von Software, die jeweils sehr spezifische Problemstellungen von Compliance- und Risikomanagement lösen. Sie können unter Umständen ausgewählte Anforderungen von mehreren Regulatorien gleichzeitig abdecken oder gar über den Finanzsektor hinaus anwendbar sein.

In der Kategorie "operationelles Risikomanagement und Betrugsbekämpfung" finden sich denn auch gleich zwei der bekanntesten Schweizer Regtech-Unternehmen wieder: Das mehrfach prämierte Zürcher Start-up Qumram ermöglicht die revisionssichere Aufzeichnung von Onlineinteraktionen von Kunden oder Mitarbeitenden und damit die Dokumentation von regulatorischen Verhaltenspflichten. Das Westschweizer Jungunternehmen NetGuardians nutzt Big Data, um Verhaltensanalysen zu erstellen und dadurch Betrug zu erkennen.

Unter der Disziplin "Crossborder und Tax Compliance" lassen sich Lösungen zusammenfassen, die Banken bei der Einhaltung der Anforderungen aus der grenzüberschreitenden Erbringung von Finanzdienstleistungen sowie aus dem Steuerrecht entstehen. Die Softwareunternehmen Indigita und Confinale digitalisieren diesbezügliche Entscheide, Kontrollen und Reportings.

Anlegerschutzbestimmungen wie die europäische MiFID II oder das derzeit vom Parlament behandelte schweizerische ­Fidleg verleihen Anwendungen Rückenwind, die mittels quantitativen Analysen das Risikoprofil von Anlage- und Vermögensverwaltungskunden erhebt und mit dem Risikoprofil von Anlageinstrumenten und -portfolien abgleicht. Lösungen in diesem Bereich bieten die Start-ups Edge Lab, Finhorizon, Investment Navigator, Protagoras und Risk Concile.

Biometrische Verfahren machen die Kundenauthentifizierung für E-Banking oder telefonische Anfragen bei höherer Sicherheit einfacher und benutzerfreundlicher. Das Westschweizer Jungunternehmen Onevisage ermöglicht für solche Anwendungsfälle ein 3-D-Selfie, das mit dem beim Finanzdienstleister hinterlegten Bild biometrisch abgeglichen wird.

Im Bereich Geldwäscherei und Finanzkriminalität sticht insbesondere das Zürcher Jungunternehmen KYC Exchange Net hervor, das eine Plattform für den sicheren und effizienten Austausch von standardisierten Know-your-Customer- und Customer-Due-Diligence-Informationen in der Kundenverifizierung ermöglicht.

Bis Regulierungstexte automatisch interpretiert und in Prozesse und Applikationen implementiert werden können, wird es aufgrund der aufwendigen und komplexen Entwicklung noch einige Jahre dauern. Jedoch sind heute als Zwischenlösung auf dem Weg dorthin bereits Anwendungen verfügbar, welche die Identifizierung von Regulierungen und deren Zuordnung zu den davon betroffenen Bewilligungstypen und Organisationseinheiten und Prozessen ermöglichen. Die Zürcher Start-ups Apiax und Capnovum sind Pioniere in diesem Bereich.

Chance für grosse und kleine Banken

Diverse der zuvor erwähnten Regtech-Unternehmen haben zusammen mit den Grossbanken oder einzelnen Kantonalbanken Proof-of-Concepts für ihre Anwendungen entwickelt oder funktionsfähige Lösungen implementiert.

Gerade für kleine und mittelgrosse Schweizer Finanzdienstleister werden Plattformlösungen, die Skaleneffekte und damit Kostenvorteile bieten, kurzfristig den grössten Nutzen bringen. Infrastruktur wie Server, Datenbanken und dafür notwendige Betriebssysteme können von mehreren Banken gemeinsam genutzt und die Kosten dafür geteilt werden.

Insgesamt tragen die neuen technologischen Lösungen dazu bei, dass viele bisher noch manuell ausgeführten Compliance-Prozesse künftig digitalisiert werden können. So gesehen ist Regtech ein weiteres, vielversprechendes Entwicklungsfeld der voranschreitenden Digitalisierung der Finanzbranche.

Banking Compliance & RegTech bei Swisscom
Dank Regtech-Anwendungen wie Data Analytics oder KI sollen Finanzdienstleister Compliance-Anforderungen automatisiert und damit kostengünstig abarbeiten können. Swisscom agiert dabei als All-in-One-Dienstleister.

Seit Juni 2017 bietet Swisscom zusammen mit dem Start-up Qumram einen Digital Channel Recorder, der nahtlos sämtliche Interaktionen auf allen digitalen Kanälen aufzeichnet. Jegliche Aktionen auf digitalen Kanälen sowie dort vom Unternehmen publizierte Informationen werden somit jederzeit nachvollziehbar. Ob Versicherung, Finanzwesen oder weitere Unternehmen der digitalen Wirtschaft: Unabhängig Ihrer Branche können dadurch Ihre Compliance-Beauftragten und Risikospezialisten Transaktionen ganzheitlich nachvollziehen oder auf individueller Basis prüfen.
www.swisscom.ch/digitalchannelrecorder

Eine weitere Dienstleistung ist der Fraud Prevention Service, den Swisscom in Zusammenarbeit mit dem Start-up Net­guardians erbringt. Bankensysteme werden vor Betrügereien geschützt, indem das Verhalten der Kunden bei Transaktionen sowie die täglichen Aktivitäten Ihrer Mitarbeitenden in Echtzeit überwacht und laufend analysiert werden. So werden verdächtige Transaktionen blockiert und die Bank wird in risikobehafteten Situationen sofort benachrichtigt.
www.swisscom.ch/banking

Die Regtech-Start-up-Map kann hier heruntergeladen werden.

Webcode
DPF8_65282