Was Informatiker von ihrem Arbeitgeber erwarten - und wo sie es finden
Universum hat junge Informatiker und Ingenieure nach ihren Präferenzen auf dem Arbeitsmarkt befragt. Unter den beliebtesten Arbeitgebern tummeln sich grosse Schweizer und internationale Unternehmen. Karriere, Lohn und Prestige rücken beim Fachkräfte-Nachwuchs in den Hintergrund.
Die Beratungsfirma Universum hat Schweizer Arbeitnehmer Mitte 30 aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen und Informatik zu ihren beruflichen Präferenzen befragt. Herausgekommen ist ein Ranking der beliebtesten Arbeitgeber und jener Aspekte, die den Fachkräften am Arbeitsplatz heute besonders wichtig sind, wie es in einer Mitteilung heisst.
Zunächst die Top 20 der Firmen, die in der IT folgendermassen aussieht:
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Google (2017: 1)
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Swisscom (3)
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Microsoft (2)
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SBB (5)
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IBM (4)
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Migros (9)
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UBS (6)
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Cern (7)
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Logitech (11)
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Swiss (11)
Universum fragte auch weltweit nach den beliebtesten Arbeitgebern. (Source: Universum)
Arbeitnehmer auf der Suche nach Sinn, Respekt und Freiheit
Die Ziele der jungen Arbeitnehmer hätten sich in den letzten 10 Jahren stark gewandelt, schreibt Universum. "Möglichst schnell viel Geld verdienen - komme was wolle, das war einmal." Der Wertewandel der Generationen sei stattdessen am Arbeitsplatz angekommen. So seien Aspekte wie das Verlangen nach Respekt oder Teamorientiertheit vor allem in den technischen Berufen gestiegen.
Präferenzen von jungen Arbeitnehmern laut Umfrage. (Source: Universum)
IT-ler legen gemäss Universum besonderen Wert auf ein kreatives und dynamisches Arbeitsumfeld sowie auf Innovation. Die Umfrage deute darauf hin, dass es Berufstätigen heute weniger um Prestige und mehr um Wohlbefinden im Job gehe. Das Bedürfnis nach einem Chef, der einen konkret in der beruflichen Entwicklung fördert, sei denn auch gesunken. Zudem seien Arbeitstätige in technischen Feldern weniger daran interessiert, sich mit internationalen Kunden oder Kollegen auszutauschen.
All dies interpretiert Universum als sinkendes Interesse an einer steilen Karriere. Stattdessen rücke Autonomie ins Zentrum. Alle angesprochenen Gruppen von Berufstätigen hätten ein bedeutend stärkeres Interesse daran, unabhängig zu arbeiten. Gleichzeitig habe der Wunsch nach einer leitenden Position "drastisch" abgenommen, allen voran bei den IT-Fachkräften.
Die Erwartungen unterscheiden sich zwischen Männern und Frauen. (Source: Universum)
"Was bringen Karriereleitern wenn sie niemand mehr hinaufklettern will?"
Universum erklärt diese Haltung unter anderem damit, dass IT-ler finanziell auch in nicht-leitenden Positionen gut da stehen. Sie verdienten nämlich im Schnitt 12'000 Franken mehr pro Jahr als Ingenieure. "Der finanzielle Anreiz die Karriereleiter zu erklimmen, wird damit langsam aber sicher beerdigt", heisst es in der Mitteilung. "Was zählt, ist das richtige Umfeld, angenehme Bedingungen und eben die spannenden, attraktiven und innovativen Projekte." Nun sei es an den Arbeitgebern, diesen Wünschen zu entsprechen.
Die Generationen haben verschiedene Vorstellungen vom Beruf. (Source: Universum)
"Arbeitnehmer von heute streben nach Sinnhaftigkeit und damit meinen wir in erster Linie die Sinnhaftigkeit ihrer Position, einen Beitrag zu etwas Grösserem leisten zu können", fasst Leo Marty, Managing Director von Universum Switzerland, die Studie zusammen. "Sie wollen wissen, wofür ihre Vorgesetzten stehen und erwarten, dass diese auch öffentlich für sie einstehen. Werte und Emotionen haben den Platz vom Ein- und Ausstempeln schon lange eingenommen."
Wie Leo Marty die Umfrage von Universum im letzten Jahr kommentierte, lesen Sie hier.
In der "Bilanz" veröffentlichte Universum heute auch eine Liste der Unternehmen, bei denen Studierende von IT-Fächern gerne arbeiten würden. Heraus kam folgendes Ranking:
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Google (2017: 1)
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Microsoft (2)
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IBM (3)
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Swisscom (4)
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Cern (5)
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Logitech (8)
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UBS (6)
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SBB (7)
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Cisco (11)
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Oracle (10)
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Credit Suisse (9)
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Bundesverwaltung (14)
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Zühlke Engineering (13)
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Swiss (12)
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Migros (15)
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PwC (23)
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Siemens (18)
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Novartis (27)
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Dell (17)
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ABB (34)