CEO-Umfrage

Schweiz hinkt bei künstlicher Intelligenz hinterher

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Bei künstlicher Intelligenz (KI) hinkt die Schweiz hinterher. Tatsächlich könnte sie laut einer Studie von PwC den Anschluss an den globalen Trend verpassen. Einer der Gründe sei eine fehlende KI-Strategie auf Bundesebene.

(Source: Werni / pixabay.com)
(Source: Werni / pixabay.com)

Die Schweiz könnte den Anschluss im Wettlauf um die künstliche Intelligenz (KI) verpassen. Zu diesem Schluss kommen die Autoren der PwC-Studie "PwC CEO Surveys". Die Schweizer Unternehmen stünden bei KI-Anwendungen erst ganz am Anfang, und wenn sich nichts ändere, könnten Konsequenzen drohen, wie PwC in einer Mitteilung schreibt.

Laut Studie gehen 85 Prozent der CEOs weltweit davon aus, dass KI ihr Geschäft in den nächsten fünf Jahren stark verändern werde. Dabei würden beinahe zwei Drittel der globalen Entscheidungsträger KI ein grösseres Wirkungspotenzial beimessen als dem Internet.

Die Schweiz ist passiv

Im globalen Vergleich zeige sich die Schweiz zurückhaltend. 23 Prozent der Schweizer CEOs hätten vor, in den nächsten drei Jahren einen Plan zu erarbeiten, wie KI eingesetzt werden könne. 30 Prozent hätten sich für einen sehr begrenzten Ansatz entschieden. Weniger als zehn Prozent haben bereits eine KI in ihrem Geschäft implementiert, wie es in dem Schreiben heisst. Rund 40 Prozent der befragten Schweizer CEOs sollen angegeben haben, im Moment keine KI-Anwendungen zu planen. Weltweit treffe das nur auf 23 Prozent der CEOs zu.

26 Prozent der Schweizer CEOs erwarten laut Umfrage nicht, dass KI ihre Geschäfte grundsätzlich verändern werde. Dieser Meinung sollen sich nur 13 Prozent der CEOs weltweit anschliessen. Die Zahl der CEOs, die eine signifikante Veränderung voraussagen, ist ebenfalls 18 Prozent tiefer in der Schweiz als im globalen Vergleich, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Auch MSM Research hat eine Studie dazu gemacht, wie Schweizer Unternehmen über KI denken. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Der Bund soll aktiv werden

Als Gründe für die allgemeine Zurückhaltung der Schweizer CEOs nennt PwC etwa Vorbehalte gegenüber der Leistungsfähigkeit der Technologie oder eine generell kritische Einstellung bezüglich der Automatisierung. Zudem spiele der Umgang mit Daten sowie deren Verfügbarkeit eine wichtige Rolle. Mindestens so bedeutend seien auch die staatlichen Fördermassnahmen, welche regulatorische Rahmenbedingungen und die Förderungen von Bildung und Forschung betreffen, wie es in der Studie heisst.

"Im Vergleich zu anderen Ländern hat die Schweiz noch keine KI-Strategie auf Bundesebene. Dies trotz guter Rahmenbedingungen, denn die Schweiz besitzt ein exzellentes Bildungssystem, ein grosses Innovationsvermögen und talentierte Fachkräfte", lässt sich Christian Westermann, Datenexperte und KI-Leiter bei PwC Schweiz, zitieren. "Es liegt nun am Bund, die nötigen Rahmenbedingungen für KI in der Schweiz zu schaffen und Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungsinstitutionen in der Einleitung konkreter Massnahmen zu unterstützen. Nur so werden sie nicht abgehängt und erlangen zukünftig einen Geschäftsvorteil."

KI als Schlüsseltechnologie

Laut Bericht haben einige Länder wie China, Frankreich oder Singapur KI zur "Schlüsseltechnologie des digitalen Wandels" erklärt. Internationale Strategien sollen KI-Partnerschaften regeln und es würden milliardenschwere Investitionen getätigt. Das Ziel sei, ein umfassendes Ökosystem mit einem starken Netzwerk zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu kreieren. Westermann hofft, dass in der Schweiz ein vergleichbares Umfeld entstehe. Die Grundlagen dazu könnten laut Mitteilung im Herbst 2019 geschaffen werden. Dann werde die vom Bund in 2018 ins Leben gerufene Arbeitsgruppe für künstliche Intelligenz bestehende und neue Massnahmen aufzeigen.

Über Vorteile und Einsatzgebiete von KI-Anwendungen spricht Joachim Buhmann von der ETH Zürich. Zum Interview gelangen Sie hier.

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