Event von Pontine

So entschärfen Scrum und Kanban die Kannibalisierung von Ressourcen

Uhr

Wie können Firmen agiler werden? Was bringen Scrum und Kanban? Und warum sollten Unternehmen ihre Value Streams analysieren? Pontine hat zu einem Event im Coworkingspace Memox geladen, der diese Fragen beantwortete.

Javier Baiges von Pontine (Source: Pontine)
Javier Baiges von Pontine (Source: Pontine)

Rund zwei Jahre ist es her, seit Glenfis die Geschäftseinheit Pontine gegründet hat. Sie veranstaltete Events im Viadukt im Kreis 5, die sich um Cloud Computing und Pizzas sowie Menschen und Unternehmenskultur drehten. Nun führte Pontine eine Veranstaltung im Coworkingspace Memox durch: Am 10. April standen die Themen Scrum, Kanban und Value-Stream Mapping auf der Agenda.

Wie Unternehmen agil werden

Anwesend waren Javier Baiges, Ralf Winter und Ralph Blumer von Pontine. Winter beantwortete zu Beginn die Frage, wie eine Firma agil werden kann. Pontine empfiehlt dafür zuerst einen Workshop, um Pain Points aufzudecken, Transformationsziele festzulegen und Value Streams zu verstehen.

Danach ist es möglich, ein Center of Excellence aufzubauen und den Mindset, die Werte und Prinzipien für die kulturelle Veränderung zu bestimmen. Danach ist es an der Zeit, Teams zusammenzustellen, die möglichst selbstorganisiert arbeiten können. Möglicherweise braucht es noch zusätzliche Trainings der Mitarbeiter, und zuletzt geht es darum, das Erarbeitete kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Ralf Winter von Pontine. (Source: Netzmedien)

Schlechter Input, guter Output?

Javier Baiges erklärte, wie Firmen ihr IT-Portfolio mit Scrum/Kanban und der Mischform "Scrumban" verwalten und die Ressourcenverschwendung entschärfen können. Die Basis dafür sind Value Streams, wobei der Kunde im Zentrum steht. "Wertschöpfend ist, was der Kunde zu zahlen bereit ist".

Die Wertstromanalyse lege nahe, dass es einen guten Input brauche, um auch einen guten Output zu erzielen. Trotzdem würde die Mehrheit der Unternehmen so funktionieren: Schlechter Input, guter Output. "Wie ist das möglich?", fragte Baiges. "Nur mit einem erheblichen Mehraufwand!"

Das sei sehr ineffizient, und das Management merke meistens nicht mal, dass etwas schieflaufe. "Die Mitarbeiter dürfen nicht erwarten, dass die Geschäftsleitung alle Abhängigkeiten und Probleme sieht", sagte Baiges. Darum sei es umso wichtiger, seine Anliegen gut zu verkaufen.

Werkzeuge wie Scrum und Kanban bieten einen möglichen Ausweg aus dieser Sackgasse. Scrum sei aber anspruchsvoll und werde oft unterschätzt. Es brauche einen erfahrenen Product Owner, und viele Business-Analysten würden das Vorgehen nicht richtig verstehen. Obwohl Kanban etwas Wichtiges schaffe: Es visualisiere komplexe Dinge in einfacher Form. "Sehen heisst Verstehen", sagte Baiges.

Was es für Kanban braucht

Bevor eine Firma ihr Portfolio ausmisten könne, müsse sie alle Projekte und Vorhaben erfassen. Den Value Stream analysiere man von hinten her und die Prozesslandkarte und der Produkte-Lebenszyklus sollten bereits definiert sein. Dann sei es möglich, mit Kanban ein Priorisierungskonzept zu erarbeiten.

Nach dem Referat von Baiges bildeten die Teilnehmer drei Themengruppen, präsentierten die Ergebnisse der Diskussion im Plenum und genossen dann einen Apéro. Wann der nächste Event von Pontine stattfindet, ist noch unklar. Die Mutter Glenfis organisiert aber am 15. Mai den nächsten Cloud Talk im Prime Tower in Zürich. Er wird sich um Sicherheit in der Cloud drehen.

Webcode
DPF8_134955