Die grosse Umfrage

Was die Digitalbranche 2019 bewegt

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Alljährlich befragen Netzmedien und Best of Swiss Web die Schweizer Web- und Digitaldienstleister nach Positionierung und Top-Themen. Die Umfrage 2019 zeigt Verschiebungen in beiden Bereichen. Die digitale Transformation, der Dauerbrenner der vergangenen Jahre, bekommt Konkurrenz durch ein weit verbreitetes Problem der Branche.

(Source: Fabian Irsara/unsplash.com)
(Source: Fabian Irsara/unsplash.com)

Seit 2013 befragt die "Netzwoche"-Redaktion die Schweizer Web- und Digitalbranche zu ihrer Positionierung am Markt, zu den Bereichen, in denen sie aktiv sind, und zu den Themen, mit denen sie sich im laufenden Jahr beschäftigen. 2019 nahmen insgesamt 126 Firmen an der Onlineumfrage teil. Ihre Antworten zeigen einige Veränderungen im Vergleich mit den Vorjahren.

Erstmals positioniert sich eine Mehrheit von 22,4 Prozent als Softwareentwickler/Technologieprovider. Die bisher am häufigsten erfolgte Selbstdeklaration als Full-Service-Digitalagentur fällt mit 18,4 Prozent auf den zweiten Platz zurück. Der Trend der letzten Jahre setzt sich zudem fort: Immer weniger Firmen positionieren sich selbst als Full-Service-Webagentur (8 Prozent) oder Full-Service-Werbeagentur (4,8 Prozent).

Mit knapp 10 Prozent steigt dagegen die neue Kategorie Digital-Marketing-Agentur ins Ranking ein. Was auffällt: Mit 12 Prozent ist der Anteil der Firmen vergleichsweise hoch, die sich nicht in eine der vorgeschlagenen Rubriken einreihen wollen und stattdessen eigene Bezeichnungen bevorzugen.

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Beratung schlägt Technik, Fachkräfte sind begehrt

In welchen Bereichen sind die Schweizer Digitaldienstleister aktiv? Die Umfrage gibt eine deutliche Antwort. Etwas mehr als 86 Prozent der Befragten gaben an, sich hauptsächlich in den Bereichen Beratung, Strategie und Konzept zu betätigen. Mit relativ grossem Abstand (66,7 Prozent) folgen Screendesign, User Experience, User Centered Design und Interaction Development zusammen auf dem zweiten Platz. Die technische Umsetzung (Applikationsentwicklung, Systemintegration) folgt mit 61,8 Prozent knapp dahinter auf Rang 3.

Bei den Themen, die für die Umfrageteilnehmer besonders wichtig sein werden, gab es 2019 einige Veränderungen. Das Top-Thema das Vorjahres, die digitale Transformation, verliert etwas an Interesse und muss sich den ersten Platz nun mit dem Thema Fachkräftemangel teilen. Damit gewinnt das Recruiting-Problem, das die IT-Branche generell beschäftigt, auch bei den Digitaldienstleistern an Bedeutung. 60 Prozent aller befragten Firmen beschäftigen sich damit.

Bei den Technologiethemen schlägt sich das aktuelle Interesse an künstlicher Intelligenz (KI) auch in der Umfrage nieder. KI schafft es erstmals unter die Top 5 und landet auf dem vierten Platz. Genau ein Drittel aller Befragten beschäftigt sich 2019 mit KI. Etwas mehr sind es beim Thema Mobile, das etwas Boden gut machte und auf Platz 3 landet. Die Marge, im vergangenen Jahr noch auf Platz 5 der Themen-Umfrage, hat 2019 an Interesse eingebüsst. Ein knappes Viertel beschäftigt sich nach eigenen Angaben noch damit. Etwas weniger Sorgen machen sich die befragten Firmen auch über die Auftragslage, die nun auf Platz 5 statt Platz 3 liegt.

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