Starkes Weihnachtsquartal

Amazon ist zurück im Billionen-Dollar-Klub

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Das Weihnachtsquartal ist für Amazon besonders gut gelaufen: Der Online-Gigant steigerte Gewinn, Umsatz und Marktkapitalisierung. Das Cloud-Geschäft sorgt für zwei Drittel des Konzerngewinns. Und im Geschäft mit Onlinewerbung hat Amazon einen beachtlichen Vorteil gegenüber Facebook und Google.

(Source: crimson / Fotolia.com)
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Amazon hat sein Geschäftsjahr 2019 mit einem Nettogewinn von 11,6 Milliarden US-Dollar bilanziert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von knapp 15 Prozent. Der Jahresumsatz kletterte indes um über 20 Prozent auf 280,5 Milliarden Dollar.

Im vierten Geschäftsquartal legte Amazon einen grossen Sprung an der Börse hin: Am Tag der Publikation der Geschäftszahlen stieg die Aktie nachbörslich um 11 Prozent auf ein rekordhoch. Der Marktwert beträgt nun mehr als 1 Billion Dollar, wie die "NZZ" berichtet. Nach Apple, Microsoft und Google ist Amazon der vierte Tech-Konzern, der an der Börse die 1000-Milliarden-Dollar-Marke durchbrochen hat.

Allerdings war Amazon schon einmal Teil des Billionen-Klubs und flog dann wieder raus, wie das "Handelsblatt" berichtet. 2019 habe sich die Amazon-Aktie sogar schwächer als der gesamte amerikanische Aktienmarkt entwickelt. Umso stärker legte der Konzern im Weihnachtsquartal zu.

Cash-Cow Cloud-Geschäft

Besonders profitabel entwickelte sich Amazons Cloud-Geschäft. Der Umsatz mit Amazon Web Services (AWS) stieg im vierten Geschäftsquartal um 34 Prozent auf 10 Milliarden Dollar. Die Sparte habe zwei Drittel des gesamten Betriebsgewinns im Konzern generiert, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Zu den Schwachstellen von Amazon zählt laut dem Bericht der "FAZ" weiterhin der stationäre Einzelhandel. Dieses Geschäft baute der Konzern in den vergangenen Jahren deutlich aus, zum Beispiel mit dem Kauf der Lebensmittelkette Whole Foods sowie der Eröffnung eigener Buchläden und kassenloser Geschäfte mit dem Namen "Amazon Go". In dieser Sparte fiel der Umsatz um ein Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar.

Geschäft mit Onlinewerbung boomt

Amazons Geschäft mit Online-Werbung boomt hingegen. Hier legten die Erlöse im vierten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 41 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar zu.

In diesem Geschäft ist die Marge gemäss der "NZZ" üblicherweise sehr hoch, weil die Investitionen schon gemacht worden sind. Zudem habe Amazon auch hier einen beachtlichen Vorteil gegenüber Google und Facebook, denn das Unternehmen habe es normalerweise mit bekannten Kunden zu tun, die mit einer gewissen Kaufbereitschaft auf seinen Portalen unterwegs seien und die aufgrund der gebotenen Infrastruktur auch gleich "zur Tat schreiten" könnten. Aus diesem Grund müsste Amazon höhere Preise als andere verlangen können, schreibt die "NZZ" weiter.

50 Prozent mehr Prime-Kunden in einem Quartal

Auch Amazons Prive-Service wächst rasant. Im vierten Quartal gewann der Konzern weitere 50 Millionen Kunden für seinen Abo-Dienst, der Zugang zum Streaming-Angebot von Amazon verspricht. Ein Rekordzuwachs, teilt Amazon mit. Weltweit zählt der Konzern nun 150 Millionen zahlende Prime-Kunden.

Die Zahl der Nutzer des Musik-Streamingdienstes Amazon Music sei im vergangenen Jahr ebenfalls stark gewachsen: im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 55 Millionen Nutzer. Die Zahlen spiegeln den Trend auf dem Streamingmarkt wieder, aber nicht alle Anbieter profitieren gleich stark. Lesen Sie hier mehr dazu.

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