Neue Studie

5G-Befürworter gehen in die Offensive

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Avenir Suisse warnt vor den negativen Folgen eines 5G-Moratoriums. Der Verband Asut wiederum veröffentlicht eine aktualisierte Version seines Faktenchecks, der sich jetzt auch mit Verschwörungstheorien zu Covid-19 befasst.

(Source: Manuel Schönfeld / Fotolia.com)
(Source: Manuel Schönfeld / Fotolia.com)

Die 5G-Technologie sorgt für Bedenken. Einige Kantone gingen so weit, Moratorien für den Bau neuer Antennen zu beschliessen. Während sie solche Erlasse als Vorsichtsmassnahme bezeichnen, betonen die 5G-Befürworter die hohe Bedeutung der Technologie für die Wirtschaft und fordern einen raschen Ausbau.

Angetrieben von den Folgen der Coronakrise, meldet sich nun das Pro-5G-Lager zu Wort, darunter etwa der Thinktank Avenir Suisse. In einer Studie untersucht er die möglichen Folgen eines allgemeinen 5G-Moratoriums in der Schweiz. "Während der Coronavirus-Pandemie ist für viele zu Hause bleiben angesagt. Videokonferenzdienste, Streaming-Angebote oder Hauslieferservices erfahren in der Folge eine hohe Nachfrage. Damit diese Dienstleistungen aber einwandfrei funktionieren, braucht es im Hintergrund eine leistungsfähige Telekominfrastruktur, die permanent ausgebaut werden muss. Gerade diese Modernisierung ist in der Schweiz jüngst unter Beschuss geraten", heisst es in der Einleitung.

Hanebüchene Verschwörungstheorien

Auch der Telko-Verband Asut, der die Interessen der Betreiber vertritt, hat sich des Themas angenommen und eine Aktualisierung seines "Faktenchecks Mobilfunktechnologie 5G" veröffentlicht. Das Dokument enthält Argumente gegen die "Fake-News", die über die neue Mobilfunktechnologie kursieren. Im neuesten Update erwähnt Asut insbesondere die Theorien, wonach Covid-19-Todesfälle nicht durch das neue Coronavirus, sondern durch 5G-Wellen verursacht würden. Die Anschuldigungen seien haltlos und basierten auf falschen Annahmen und Theorien, erklärt die Vereinigung, und führt entsprechende Quellen im Bericht an.

Die Verschwörungstheorien rund um 5G, die vor allem in sozialen Netzwerken verbreitet werden, hatten im Vereinigten Königreich erste reelle Konsequenzen. In mehreren Städten wurden 5G-Antennen in Brand gesteckt und Personen bedroht, wie "The Guardian" berichtet.

5G hat in der Westschweiz einen weitaus schwereren Stand als in der Deutschschweiz. Das zeigt eine Umfrage. Deutliche Unterschiede ergeben sich auch zwischen Geschlechtern und Altersgruppen.

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