Investition von 3 Milliarden Franken

Salt und Sunrise bringen Glasfaser aufs Land

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Die beiden Schweizer Telkos Sunrise und Salt starten das Joint Venture Swiss Open Fiber. Dieses soll in den kommenden Jahren 1,5 Millionen Schweizer Haushalte mit einem Glasfaseranschluss versorgen. Das Netz soll auch der Konkurrenz offenstehen.

(Source: Tim Friedrich / Fotolia.com)
(Source: Tim Friedrich / Fotolia.com)

Sunrise und Salt investieren gemeinsam in den Bau einer Glasfaser-Infrastruktur. Dazu gründen die beiden Telkos das Joint Venture Swiss Open Fiber. Mit einer Gesamtinvestition von bis zu 3 Milliarden Franken will es über die nächsten 5 bis 7 Jahre 1,5 Millionen Haushalte erreichen. "Dabei sollen jene Gebiete in der Schweiz unterstützt werden, die nicht ausreichend mit modernster Breitbandtechnologie versorgt sind", heisst es in einer Mitteilung der beiden Unternehmen.

 

Netz auch für andere Wettbewerber

Die Aktien von Swiss Open Fiber würden "bei gleichen Aktienteilen mit einem künftigen Kapitalpartner gehalten". Gespräche mit potenziellen Kapitalpartnern sowie finanzierenden Banken seien bereits aufgenommen und man beabsichtige, in den kommenden Monaten entsprechende Vereinbarungen zu unterzeichnen.

 

Sowohl Salt als auch Sunrise bieten Dienstleistungen über Glasfasernetze an. Die Infrastruktur dazu bauten sie aber nicht selbst, wie sie auf Anfrage bestätigen. Formaljuristisch wird sich dies auch nicht ändern: Den eigentlichen FTTH-Ausbau (Fiber To The Home) werde Swiss Open Fiber vorantreiben, sagt ein Sunrise-Sprecher. Danach werden sowohl Sunrise als auch Salt Kunden des Jointventures. Die beiden Telkos fungieren also als Hauptmieter der neuen Infrastruktur. Die Plattform soll allerdings allen Marktteilnehmern offenstehen, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

 

Ehemaliger Comcom-Chef wird VR-Präsident

Als Verwaltungsratspräsident des Jointventures waltet Marc Furrer. Sunrise-CEO André Krause spricht vom "renommiertesten Experten in diesem Markt". Furrer war 12 Jahre lang Vorsteher der Bundesamtes für Kommunikation (Bakom), und präsidierte bis 2017 die eidgenössische Kommunikationskommission (Comcom).

 

"Im Jahr 2008 haben wir den Runden Tisch eingeführt, mittels dessen wir rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung an FTTH anschliessen konnten. Nun wollen wir, dass auch der Rest der Schweiz von hochwertigen FTTH-Produkten, die für Homeoffice, Heimunterricht und Home-Entertainment von essenzieller Bedeutung sind, profitieren kann", lässt er sich in der Mitteilung zitieren.

 

Die strategische Partnerschaft weckt Erinnerungen an eine geplante Fusion von Sunrise und Salt, damals noch Orange. Die Pläne wurden von der Wettbewerbskommission abgelehnt.

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