Mit diesen 10 Geboten IT-Kosten sparen
Viele Unternehmen greifen in herausfordernden Zeiten zum Rotstift. Wie man in der IT am besten Kosten spart, erklärt Marktforscher Gartner in 10 Regeln. Grundprinzip: Geld diszipliniert ausgeben und Unternehmenswert maximieren.
Noch ist die Coronakrise nicht vorbei. Insbesondere die Transport-, Fertigungs- und Rohstoffindustrien sind gemäss Gartner noch weiterhin stark von den Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie betroffen. Doch nicht nur diese Unternehmen sind derzeit dabei, Kosten zu sparen – auch in der IT wird gespart. Man erwarte für 2020 einen Rückgang der IT-Ausgaben in allen Kategorien und Regionen, schreibt Gartner. Schon zu Beginn der Coronakrise bestätigten dies auch andere Marktforscher.
Doch auch kurzfristige Sparmassnahmen sollten laut Gartner überdacht sein. "Selbst in Organisationen, die ums Überleben kämpfen, müssen CIOs Kostensenkungen auf die für die mittel- und langfristige Gesundheit des Unternehmens am wenigsten schädliche Weise angehen", lässt sich Chris Ganly, Senior Research Director bei Gartner in einer Mitteilung zitieren. Der Marktforscher rät einerseits zu kontinuierliche Disziplin bei der Ausgabenverwaltung, andererseits zu einer Maximierung des Geschäftswertes.
Was dies konkret bedeutet, erläutert das Unternehmen in folgenden 10 Regeln
Sofortige Wirkung anpeilen: Streichen, kürzen oder verschieben Sie jene Ausgaben, die Ihr Budget in den kommenden Wochen oder Monaten belasten – nicht erst in ein paar Jahren.
Reduzieren statt einfrieren: Reduzieren oder streichen Sie Kosten effektiv, anstatt sie auf später zu verschieben.
Cash is King: Nehmen Sie nicht nur Abschreibungen oder Amortisationen vor, sondern sparen Sie so, dass Sie den echten Cashflow beeinflussen.
Einmal, aber richtig: Sparen Sie nicht in mehreren kleinen Runden. Insbesondere zyklischer Personalabbau sei schädlich für das Unternehmen, schreibt Gartner.
Konten sorgfältig durchsehen: Verschaffen Sie sich einen soliden Überblick über die Ausgaben auf allen Ebenen, etwa Aufwandkonten, Rückstellungen und Vorauszahlungen.
Sparen, was noch nicht ausgegeben ist: Werfen Sie einen Blick auf die Budgetposten, die noch nicht ausgegeben oder nicht gebunden sind. Prüfen Sie auch, ob Sie bestehende Verträge neu verhandeln oder auflösen können.
Vermögen einbeziehen: Reduzieren Sie nicht nur Ihre Ausgaben, sondern schauen Sie sich auch das Kapitalvermögen an.
"Irreversible Kosten" sind (fast) irrelevant: Kurzfristig ignorieren Sie jene Ausgabenposten, die Sie nicht mehr rückgängig machen können – auch dann, wenn die Ausgaben erst noch erfolgen. Längerfristig rät Gartner aber dazu, dass Sie dennoch prüfen, wie sich eine Einsparung auswirken könnte.
Nicht nur neue Posten: Sparen Sie nicht nur bei diskretionären Ausgaben, wie etwa neuen Projekten, Kompetenzen oder Dienstleistungen. Auch nicht-diskretionäre Ausgaben, darunter die IT-Infrastruktur oder Betriebskosten, können Sie senken, indem Sie etwa die Nutzung reduzieren.
Variable und fixe Kosten: Versuchen Sie fixe Kosten, etwa Mieten, Abonnements oder Gehälter, zu eliminieren. Variable Kosten, die sich je nach Aktivität oder Nutzung ändern, sollten Sie nicht nur streichen, sondern auch reduzieren.
Marktforscher Gartner hat vor wenigen Tagen auch eine aktuelle Einschätzung abgegeben, welche Technologietrends IT-Abteilungen in den kommenden Jahren beschäftigen werden.