SCION-Technologie

Update: Extreme Networks liefert Hardware für Anapayas sicheres Finanznetzwerk

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von Yannick Chavanne und René Jaun und Übersetzung: Silja Anders

Die Schweizer Nationalbank und SIX haben ein sicheres Kommunikationsnetz für den Finanzsektor lanciert. Es basiert auf der SCION-Technologie und wird von Anapaya bereitgestellt. Die Switches für das Netzwerk kommen von Extreme Networks.

(Source: slidesgo/freepik.com)
(Source: slidesgo/freepik.com)

Update vom 8. Dezember 2021: Anapaya hat einen Hardwarepartner für das neue Secure Swiss Finance Network (SSFN) gefunden. Wie das Unternehmen mitteilt, liefert der kalifornische Hersteller Extreme Networks die Hardware-Switches, die als SCION-Gateways fungieren. SSFN-Teilnehmer können dank den Geräten auf das sichere Netzwerk zugreifen, ohne auf eine komplexe serverbasierte Implementierung angewiesen zu sein.

Auf Anfrage teilt Anapaya mit, das Finanznetzwerk SSFN sei im November in Betrieb genommen worden. Extreme Networks habe die SCION-Technologie während zwei Jahren getestet. Zwei grosse Schweizer Banken setzten demnach die Switches bereits ein. Es gebe aktuell 321 Finanzinstitutionen, die auf das SSFN wechseln müssten.

Originalmeldung vom 20. Juli 2021: Nationalbank und SIX lancieren sicheres Netzwerk für Finanzsektor

Die SNB und der Schweizer Börsenbetreiber SIX kündigen den bevorstehenden Start eines sicheren Kommunikationsnetzwerks an, das die Widerstandsfähigkeit des Schweizer Finanzsektors gegen Cyber-Bedrohungen stärken soll. Das Secure Swiss Finance Network (SSFN) hat zum Ziel, eine sichere, flexible und belastbare Datenübertragung zu gewährleisten. Das SSFN soll "die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit des Schweizer Finanzsektors angesichts von Cyber-Bedrohungen erhöhen". Das Netzwerk soll "die Sicherheit und Stabilität der Kommunikation innerhalb des SIC-Zahlungssystems sowie für andere von SIX angebotene Dienstleistungen erhöhen", wie die beiden Institutionen mitteilen.

Das SSFN basiert auf der SCION-Technologie (Scalability, Control, Isolation on Next-Generation Networks), die an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich entwickelt wurde. Die SCION-Software stammt von dem Start-up Anapaya Systems, das gerade eine Finanzierungsrunde über 6,8 Millionen Franken mit Six Fintech Ventures als Lead-Investor abgeschlossen hat. Das SSFN, das im November lanciert werden soll, ist ebenfalls das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen den Betreibern Sunrise UPC, Swisscom und SWITCH. SSFN soll mittelfristig den bestehenden Kommunikationsdienst von SIX (Finance IPNet) ersetzen. Lizenzierte Telekom-Betreiber werden einen SCION-Anschluss entsprechend den Bedürfnissen des Kunden anbieten. SIX gibt in der Online-Beschreibung von SSFN an, dass das Netzwerk eine besonders hohe Ausfallsicherheit bietet, wenn eine redundante Kommunikationsverbindung von mehreren Telekommunikationsanbietern hergestellt wird.

Auf seiner Website beschreibt Anapaya das SCION-Netzwerk als ein internationales Ökosystem aus Telekommunikation, Hosting, Colocation und Cloud, das zusammenarbeitet, um ein neues B2B-orientiertes Internet zu schaffen. Das System wird von zentralen Knoten aus eingesetzt und unterteilt das Netzwerk sukzessiv in geschützte Untergruppen, sogenannte Isolationsdomänen.

Mehr über das Schweizer Start-up Apanaya können Sie übrigens hier nachlesen.

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