Whitepaper der 4T-DLT-Initiative

Digitalswitzerland will das Schweizer DLT-Ökosystem voranbringen

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von Nadja Baumgartner und kfi

Die 4T-DLT-Initiative von Digitalswitzerland hat ein Whitepaper für Anwender, Berater und Behörden zum Thema Distributed Ledger Technology (DLT) veröffentlicht. Die vier Inhaltsbereiche – die sogenannten "4 Trusts" – sollen als Grundlage für den technischen und rechtlichen Ansatz eines Schweizer DLT-Ökosystems dienen.

(Source: Siarhei - stock.adobe.com)
(Source: Siarhei - stock.adobe.com)

Wie könnte eine digitale Schweizer Infrastruktur auf Basis von Distributed Ledger Technology (DLT) geschaffen werden? Dieser Frage ist die 4T-DLT-Initative von Digitalswitzerland in diesem Whitepaper (PDF) nachgegangen. Dazu brachten das Unternehmen MME und Swisscom verschiedene Branchenführer und Experten sowie Expertinnen aus der Wissenschaft und der Wirtschaft zusammen, um rechtliche und technische Fragen zum Thema DLT zu beantworten.

Das Whitepaper ist in vier Teile rund um die sogenannten "4 Trusts" gegliedert, welche Digitalswitzerland auch als "die vier Elemente des Vertrauens" bezeichnet. Das Paper soll eine Navigationshilfe und Wissensvermittlung für Anwender, Berater und Behörden sein, wie Digitalswitzerland mitteilt.

"Das weltweit führende Schweizer Blockchain-Ökosystem soll mit dem skizzierten Ansatz weiter gestärkt werden", sagt Johannes Höhener, Co-Initiator von 4T-DLT. "Darin werden die jüngsten Änderungen des Bundesgesetzes zur Anpassung des Bundesrechts an Entwicklungen der Technik verteilter elektronischer Register (DLT-Gesetzesanpassungen) berücksichtigt. Gemeinsam schaffen sie eine solide Grundlage für weiteres Wachstum."

Die "4 Trusts"

Die vier Elemente des Vertrauens sollen die Grundlagen für den technischen und rechtlichen Aufbau und Betrieb einer digitalen Infrastruktur in der Schweiz liefern. Dabei handelt es sich um die folgenden Punkte:

  • Konfiguration: Dieses Element thematisiert die Synchronisierung von On- und Off-Chain-Informationen, das heisst von rechtlich relevanten Daten mit technischen Informationen. Es beschreibt dabei, wie die Authentizität, Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Informationen über digitale Vermögenswerte gewährleistet werden kann.

  • Konsens: Dieser Teil legt die Anforderungen an die (Inter)-Operabilität zwischen Protokollen fest. Hierfür haben die Experten zehn Grundsätze definiert, um eine effektive, sichere und fehlerfreie Kommunikation zu erreichen, wie Digitalswitzerland weiter schreibt.

  • Verwahrung: Hier geht es um die Verwahrung von digitalen Vermögenswerte im Rahmen von Selbst- und Fremdverwahrungslösungen nach geltendem Schweizer Recht. Zudem zeigt das Kapitel auf, wie die Integrität des Finanzmarkts und der Investorenschutz gewährt werden können.

  • Transaktion: Im vierten Element des Vertrauens legen Experten und Expertinnen dar, wie die rechtssichere Übertragung von digitalen Vermögenswerten "Peer-to-Peer" zwischen Nutzern einer digitalen Infrastruktur sichergestellt werden kann. Ein Fokus liegt dabei insbesondere auf dem neuen Rechtskonzept rund um das Registerwertrecht, das im Obligationenrecht thematisiert wird.

"Die erfolgreiche Anwendung einer neuen Technologie erfordert ein gemeinsames Verständnis derer Grundlagen", erläutert Luka Müller-Studer, Co-Initiator von 4T-DLT. "Das 4T-DLT Whitepaper hilft dem Anwender, dem Berater, den Behörden, sich zu orientieren und gemeinsam Lösungen zu finden."

Das Whitepaper sei ein Schritt in die nächste Phase der 4T-DLT-Initiative. Aktuell würden die Initianten an der Schärfung der nächsten Ziele arbeiten.

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