HSG-Studie

Hybrides Arbeiten: Das sind die Chancen und Risiken

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von Joël Orizet und nba

Hybride Arbeitsmodelle setzen sich in der Schweiz durch – die meisten Unternehmen stehen jedoch erst am Anfang, wie eine Studie der Universität St. Gallen zeigt. Ein Überblick über mögliche Chancen und Herausforderungen.

(Source: RossHelen / iStock)
(Source: RossHelen / iStock)

Die Zukunft der Arbeitswelt ist hybrid – soll heissen: Der Mix aus Homeoffice und Arbeiten im Unternehmen gehört für die meisten Unternehmen schon bald zum Alltag. Im Prinzip ist dies heute schon der Fall, auch in der Schweiz: Vor Ausbruch der Corona-Pandemie setzten 35 Prozent der hiesigen Unternehmen auf hybride Arbeitsmodelle; nun sind es 77 Prozent, wie aus einer Studie hervorgeht.

Die Universität St. Gallen (HSG), der Zürcher Vermieter von Büroausstattung Novu Office und die Dübendorfer HR-Beratungsfirma HR Campus interviewten rund 150 Führungskräfte in der Schweiz. Zusätzlich befragte man Führungskräfte und HR-Experten aus 841 Schweizer Unternehmen aller Grössen und Branchen, wie es in einer Mitteilung der HSG heisst.

Drei Viertel sind noch in der Entwicklungsphase

17 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen hätten ihr hybrides Arbeitsmodell bereits vollständig implementiert, 75 Prozent befänden sich noch in der Entwicklungsphase. Nur 7 Prozent gaben an, das Thema bislang noch gar nicht in Angriff genommen zu haben. Die Studienautorinnen und -autoren schliessen daraus: Hybride Arbeitsmodelle stecken noch in den Kinderschuhen. Und: Wer sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt habe, sollte dies bald tun.

Die grosse Challenge sehen die Befragten in der Unternehmenskultur. 89 Prozent gaben als grösste Herausforderung an, eine integrative Unternehmenskultur beizubehalten und zu entwickeln. Die Folgerung der Autorinnen und Autoren: "Es müssen neue Formate und Tools genutzt werden, um die Mitarbeitenden im Homeoffice und vor Ort innerhalb einer einzigen Unternehmenskultur zu vereinen."

Hoffnung für Talent-Scouts und HR-Verantwortliche

Die grösste Chance des hybriden Arbeitens bestehe darin, Talente zu gewinnen und zu halten. 87 Prozent der Befragten seien davon überzeugt, heisst es in der Mitteilung, dass hybride Arbeitsmodelle entscheidend dazu beitragen würden, Top-Talente zu rekrutieren und ans Unternehmen zu binden.

Ob das auch funktioniert, hängt allerdings vom Top-Management ab: Die obersten Führungsriegen müssten den Wandel in Richtung hybride Arbeit von sich aus anstossen und denn auch als Vorbild fungieren.

Der Ergebnisbericht zur Studie kann man sich hier per Mail zuschicken lassen.

Für KMUs ist die Umstellung auf hybride Arbeit zum Teil nur schwer umsetzbar – mangelnde Ressourcen sowie fehlender Kontakt zur Kundschaft stellen Hindernisse dar, wie eine Befragung von Ricoh Europe unter 1400 Büroangestellten zeigt.

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DPF8_237055

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