BFS zählt fast 83 digitale Straftaten pro Tag

Straftaten mit digitaler Komponente nehmen in der Schweiz zu. Dies geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Demnach wurden im Jahr 2021 30'351 digitale Straftaten erfasst. Das sind 24 Prozent mehr im Vergleich zu den im Vorjahr registrierten 24'398 digitalen Straftaten, und entspricht im Durchschnitt 83 digitalen Straftaten pro Tag, schreibt das BFS.

Abgenommen hat dagegen die Aufklärungsrate: Das BFS nennt für das vergangene Jahr eine Aufklärungsrate von 36,4 Prozent, und für 2020 44,1 Prozent. Mit 87,9 Prozent (26'671 Fälle) fallen die meisten digitalen Straftaten in den Bereich der Cyber-Wirtschaftskriminalität. Letztes Jahr hatte dieser Anteil noch 84,2 Prozent betragen. Danach folgen Cyber-Sexualdelikte mit 8,5 Prozent und schliesslich Cyber-Rufschädigung und unlauteres Verhalten mit einem Anteil von 3,6 Prozent. Auf die übrigen Kategorien "Darknet" und "Andere" entfallen jeweils weniger als 5 erfasste Straftaten.

Betrügereien auf Kleinanzeigenplattformen besonders häufig

Die stärkste Zunahme vermeldet das BFS in der Kategorie Cyberbetrug, einem Teilbereich der Cyber-Wirtschaftskriminalität. Insgesamt verzeichnet die Behörde 20'691 Straftaten, 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Erstmals schlüsselt das BFS diese Kategorie weiter auf, und hebt zwei besonders häufige Arten des Betrugs hervor: 6884 Mal wurde demnach bereits bezahlte Ware auf Kleinanzeigenplattformen nicht geliefert. Am zweithäufigsten wurden Online-Zahlungssysteme oder eine fremde Identität missbraucht, um einen Betrug zu begehen (6670 Straftaten).

Auch das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) hat auf das vergangene Jahr zurückgeblickt. Bei der Behörde trafen über 21'000 Meldungen zu Cybervorfällen ein. Am häufigsten gemeldet wurden Fälle von Fake-Sextortion, Phishing-Angriffen, Vorschussbetrug sowie dubiose Investment-Angebote. Mehr dazu lesen Sie hier.

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