Atos will sich zweiteilen
Der angeschlagene französische IT-Dienstleister Atos prüft eine Aufspaltung in zwei börsenkotierte Unternehmen. Der CEO ist mit den Plänen offenbar nicht einverstanden und nimmt seinen Hut.

Atos versucht den Turnaround. Nachdem der französische IT-Dienstleister seine mehrfach nach unten korrigierten Gewinnziele nicht eingehalten hat und der Aktienkurs in die Tiefe gerauscht ist, prüft das Unternehmen nun eine Aufspaltung in zwei voneinander unabhängige börsenkotierte Unternehmen. Auf diese Weise will Atos einen "ehrgeizigen Transformationsplan" umsetzen, wie das Unternehmen mitteilt.
Geplant ist, das Business mit Cybersecurity und Big Data auszugliedern. Für Atos ist dieses Geschäftsfeld zurzeit der einzige Wachstumstreiber, wie "The Register" berichtet: 2021 setzte das Unternehmen mit den entsprechenden Abteilungen 4,9 Milliarden Euro um - mit einer Belegschaft von 59'000 Mitarbeitenden. Künftig soll die profitable Einheit den Namen SpinCo (Evidian) tragen.
Weiterhin unter dem Namen Atos (mit dem Zusatz TFCo, kurz für Tech Foundations Company) würde das Geschäft mit IT-Outsourcing, Unified Communications, Digital Workplace und Data Center & Hosting geführt. In diesem Geschäftsbereich verzeichnete Atos 2021 einen Umsatzrückgang von 12 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Die Belegschaft besteht hier aus 48'000 Mitarbeitenden.
CEO wirft das Handtuch
Die Pläne zur Neuausrichtung sorgten in der obersten Führungsriege offenbar für Streit - Konzernchef Rodolphe Belmer, der die CEO-Funktion erst Anfang 2022 übernahm, gibt sein Amt per Ende September auf, wie das Unternehmen in einer separaten, aber gleichzeitig verschickten Mitteilung schreibt. Mit der geplanten Aufspaltung werde seine Position überflüssig, sagte er gemäss der französischen Tageszeitung "Le Monde" an einer Pressekonferenz.
Die Meldung erschütterte die Aktionäre, wie mehrere Wirtschaftsmedien berichten: Der Aktienkurs brach um über einen Viertel des Gesamtwerts ein und fiel auf den niedrigsten Stand seit 2009.
Atos gab denn auch die Ernennung von zwei stellvertretenden CEOs für die neu benannten Geschäftsbereiche bekannt: Nourdine Bihmane wird stellvertretender CEO von Tech Foundations; Philippe Oliva wird stellvertretender CEO für die Cybersecurity- und Big-Data-Einheit, aus der die neue Firma Evidian respektive SpinCo hervorgehen soll.

So könnten Cyberkriminelle Sicherheitsabfragen von KI-Agenten manipulieren

PXL Vision und Skribble vereinen Identifikation und qualifizierte Signatur

Dies sind die Abenteuer des Patrick Starship Enterprise

2024 hat der Bund 1,63 Milliarden Franken in ICT investiert

Kontrollverlust durch KI ist kein Risiko mehr, sondern Realität

Update: Weko stellt Untersuchung gegen Swisscom ein

Best of Swiss Apps 2025 geht in die Jurierung

Cyberangriffe auf die Schweiz nehmen ab

OpenAI und Oracle vereinbaren Milliardendeal
