Jahreszahlen 2021 und Strategie für die Zukunft

Wie sich Ricoh als As-a-Service-Anbieter behaupten will

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von Leslie Haeny und kfi

Trotz erschwerter Bedingungen hat Ricoh im Geschäftsjahr 2021 zugelegt. Im Rahmen einer Pressekonferenz erläuterte das Unternehmen zudem seine Strategie "Leading Change at Work".

Daniel Tschudi, CEO von Ricoh Schweiz und Österreich. (Source: Netzmedien)
Daniel Tschudi, CEO von Ricoh Schweiz und Österreich. (Source: Netzmedien)

Um die Jahreszahlen 2021 und die aktuelle Strategie zu präsentieren, hat Ricoh in den Hauptsitz nach Wallisellen geladen. Vergangenes Jahr habe sich alles um die Pandemie gedreht, sagte Daniel Tschudi, CEO von Ricoh Schweiz und Österreich. Dieses Thema wolle er während der Pressekonferenz nicht gross anschneiden. "Heute dreht sich alles um unsere Strategie - Leading Change at Work."

Zuvor gab es aber einen Einblick in die Finanzen. Weltweit machte Ricoh 2021 einen Umsatz von 13,6 Milliarden Franken, ein Anstieg um ungefähr 5 Prozent. Der Gewinn betrug rund 308,4 Millionen Franken. "Wir kamen profitabel durch die Krise", kommentierte Tschudi. Auch in der Schweiz wuchs Ricoh. Das Unternehmen verbuchte einen Umsatzanstieg um 0,7 Prozent gegenüber 2020.

Hierzulande kommen nur noch etwa 50 Prozent des Umsatzes aus Ricohs eigentlichem Kernbusiness, dem Printing-Geschäft. Die restlichen rund 50 Prozent stammen aus dem Geschäft mit Digital Services. Dazu zählen auch Ricohs neue Geschäftsfelder Communication Services, das um 275 Prozent zulegte, und Enterprise Content Management, das um 302 Prozent wuchs.

Daniel Tschudi, CEO von Ricoh Schweiz und Österreich, während der Pressekonferenz. (Source: Netzmedien)

Der CEO sprach auch einige globale Herausforderungen an, die Ricoh - und vielen anderen Unternehmen auch - momentan Bauchschmerzen bereiten. So stiegen die Transportkosten für das Unternehmen von 13 Millionen Euro im Jahr 2019 auf über 70 Millionen Euro in diesem Jahr. Zudem stiegen die Preise für Rohstoffe wie Metall und Kunststoff. Durch die Erhöhung der Kosteninflation gingen die Personalkosten nach oben und letztlich steigen die globalen Energiekosten. "Wir gehen davon aus, dass diese Situation noch etwa 12 bis 18 Monate lange anhalten wird", sagte Tschudi.

Ricohs Ziel für 2022 sei es, das Wachstum in den unterschiedlichen Geschäftsbereichen voranzutreiben und das Know-how für die Kundschaft zu erweitern. Zudem wolle das japanische Unternehmen dieses Jahr 10 Firmen akquirieren. Laut Tschudi sind auch in der Schweiz einige Übernahmen geplant.

6 Jahre lang aktuelle Software für Multifunktionsgeräte

Im Zuge der Strategie teilt sich Ricoh in die Bereiche Digital Workspace, Business Process Management, Digital Experience, Cybersecurity und Cloud & Infrastructure Services auf. Um die Neuheiten von Digital Workspace vorzustellen, übergab der CEO an Mathias Bommer, Head of Marketing & Communications. Als eine der Innovationen aus dem Bereich Digital Workspace, zu dem auch Managed Print Services zählen, nannte Bommer "Always Current Technology". Dieser Service garantiere Besitzern eines Ricoh-Multifunktionsgeräts während sechs Jahren Softwareupdates. Einer der wichtigsten Managed-Print-Services-Kunden seien die SBB. Sie haben schweizweit rund 2000 Ricoh-Multifunktionsgeräte im Einsatz.

Mathias Bommer, Head of Marketing & Communications bei Ricoh. (Source: Netzmedien)

Weiter zum Bereich Digital Workspace gehören Managed Workplace Services. Zu diesen zählt Ricoh unter anderem Desktop-as-a-Service und Device Management Services. Für die Bereitstellung der erwähnten Services arbeitet Ricoh mit VMware, HPE und Lenovo zusammen. Als letzte Unterkategorie nannte Bommer Communication & Collaboration Services. Ein Bereich, der insbesondere durch die Pandemie stark wuchs. Angebote wie Meeting-Room-as-a-Service und Shared Desk Booking Service waren besonders gefragt. Auch die Nachfrage für Corporate Digital Signage stieg laut Bommer.

Einen Einblick in die Bereiche Business Process Management und Digital Experience gab es von Thomas Szegö, Director Sales & Consulting. Unter ersteren Bereich fallen sowohl Process Automation als auch Business Process Services. Im Digital-Experience-Bereich kommt unter anderem künstliche Intelligenz zum Zug. Wie Szegö sagte, sei Ricoh auch intern sehr digital unterwegs. So würden die regelmässigen Reportings durch KI generiert. Als Innovationen nannte der Director Sales & Consulting denn auch die vorausschauende Wartung dank KI und Prozessintelligenz sowie die Digitalisierung unstrukturierter Dokumente mit Intelligent Document Processing.

Thomas Szegö, Director Sales & Consulting bei Ricoh. (Source: Netzmedien)

"Swat Team" für den Fall eines Cyberangriffs

Ein brandaktuelles Thema ist Cybersecurity. "Die Frage ist nicht mehr, ob man als Unternehmen angegriffen wird, sondern wann man an gegriffen wird", sagte Walter Borgia, CEO der zu Ricoh gehörenden Firma Lake Solutions. Daher gründete die Firma auch ein eigenes Cybersecurity-Kompetenzzentrum.

Walter Borgia, CEO von Lake Solutions. (Source: Netzmedien)

Bezüglich Cybersecurity deckt Ricoh die Bereiche Endpoint Security, Network Security, Access Management & Control sowie Assessment & Consulting ab. Unter den Innovationen hob Borgia das "Swat Team" hervor. "Das mag etwas speziell klingen, aber im Falle einer Cyberattacke müssen wir möglichst schnell die richtigen Leute beim Kunden haben." Dazu gehörten nicht nur Cybersecurity-Spezialisten, sondern auch Backup-Expertinnen, ein Storage-Team und Co. Im Cloud-Bereich sei die Hybrid Cloud bei der Kundschaft nach wie vor ein Kernthema.

"Wir bieten heute das gesamte Ricoh-Portfolio as-a-Service an", sagte CEO Daniel Tschudi zum Schluss. Die Kundschaft wolle die Anzahl an Partnern und Lieferanten verkleinern. "Genau hier können wir helfen, Schnittstellen zu reduzieren."

Lesen Sie ausserdem: Im Rahmen des Trend Forums 2022 warf Ricoh einen Blick in die Arbeitswelt der Zukunft.

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