Umfrage von Crif

Immer mehr Onlinehändler sind von Betrug betroffen

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von Yannick Züllig und cka

Betrug trifft immer mehr Schweizer Onlinehändler. Das zeigt eine gemeinsame Umfrage der CRIF und dem Handelsverband.Swiss.

(source: vladwel/iStock.com)
(source: vladwel/iStock.com)

Betrüger haben es mehr und mehr auf Schweizer Onlineshops abgesehen. Mehr als drei Viertel der Schweizer Onlinehändler geben an, dass sie in den letzten 12 Monaten von Betrug betroffen waren. Das zeigt eine Umfrage von Crif und dem Branchenverband Handelsverband.swiss.

Verlustbeträge steigen an

Die häufigste Betrugsform sind Personen, welche Waren bestellen und von vornherein wissen, dass sie diese nicht bezahlen können, oder Personen, die mit verfälschten Angaben, oder mit falschen oder gefälschten Identitäten Waren kaufen.

Die Mehrheit der Befragten, nämlich 57 Prozent, beziffert den höchsten Verlustbetrag in den vergangenen 12 Monaten bei unter 5000 Franken. Jedoch haben sich die Verlustbeträge zwischen 5000 und 10'000 Franken gegenüber 2021 verdreifacht und die Verlustbeträge über 10'000 verdoppelt.

Prävention wird ausgelagert

88,5 Prozent der befragten Händler geben an, dass sie Massnahmen zur Betrugserkennung umsetzen. Über 67 Prozent der Händler überprüfen verdächtige Bestellungen manuell. Das entspreche einem Anstieg von über 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ebenfalls beliebt bei der Betrugsbekämpfung sei der Einsatz verschiedener "Blacklists" und Fraud-Filtern.

Bei der letztjährigen Umfrage lag der Anteil der Befragten, welche Massnahmen zur Betrugsbekämpfung in Kombination mit externen Dienstleistern durchführen, bei knapp 29 Prozent. In diesem Jahr liegt der Wert bereits fast bei 43 Prozent. Über 80 Prozent geben an, dass dank des Einsatzes von Massnahmen zur Betrugserkennung die Betrugsversuche zurückgingen.

Laut Patrick Kessler, Präsident vom Handelsverband.swiss, "Ist der Kauf auf Rechnung immer noch Umsatztreiber für Onlinehändler. Ein professionelles Bonitäts- und Betrugsmanagement gehört deshalb zu den Hygienefaktoren eines digitalen Händlers. Wer es nicht richtig macht und sparen möchte, geht grosse Risiken von Zahlungsausfällen ein."

Daniel Gamma, Leiter E-Commerce von Crif fügt an: "Erstaunlich ist die Tatsache, dass so viele Onlineshops verdächtige Bestellungen manuell überprüfen. Dabei gibt es heute eine Vielzahl an Möglichkeiten zum Schutz gegen Betrug, die angeboten werden. Insbesondere, dass man die Betrugsprävention komplett an einen externen Dienstleister auslagern kann, ist noch zu wenig bekannt."

Aber auch Onlinehändler greifen manchmal in die Trickkiste, etwa durch den Einsatz von "Dark Patterns". Zu diesem Schluss kommt zumindest eine Auswertung von Public Eye und FCR, welche Sie hier nachlesen können.

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