Wachsendes Vertrauen

Schweizer Bevölkerung fühlt sich bei Onlinezahlungen sicher

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von Tanja Mettauer und ml

Schweizerinnen und Schweizer haben immer grösseres Vertrauen in digitale Zahlungsmittel. Vor allem jüngere Menschen fühlen sich bei Onlinezahlungen wohl. Und auch das Zahlen mit dem Smartphone erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Die Schweizer Bevölkerung bringt digitalen Zahlungsmitteln immer grösseres Vertrauen entgegen. (Source: jcomp / freepik)
Die Schweizer Bevölkerung bringt digitalen Zahlungsmitteln immer grösseres Vertrauen entgegen. (Source: jcomp / freepik)

Onlineshopping ist komfortabel und wird immer einfacher. Web-Shops bieten ihren Kundinnen und Kunden verschiedene Zahlungsmöglichkeiten an, um ihr Einkaufserlebnis möglichst angenehm zu gestalten. Auch die Schweizer Bevölkerung kauft gerne online und fühlt sich dabei sicherer als noch vor der Corona-Pandemie. Das zeigt eine Comparis-Umfrage. Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht sicher) bis 10 (sehr sicher) schneiden Twint, Postcard, Maestro und V-Pay besonders gut ab mit einem Mittelwert von 7,1. Kreditkartenzahlungen erscheinen den Schweizerinnen und Schweizern mit einem Wert von 6,8 ebenfalls vertrauenswürdiger als noch im Jahr 2019 (6,4).

Bei Smartphone-Zahlungsmitteln wie Apple Pay und Samsung Pay sind viele Befragte noch etwas zurückhaltend (5,9). Die Skepsis diesen Zahlungsarten gegenüber nimmt gerade bei jüngeren Personen jedoch ab - 15- bis 35-Jährige fühlen sich bei der Nutzung wohler (6,3) als 36- bis 55-Jährige (5,9). Menschen im Alter von 56 bis 74 Jahren fühlen sich mit ihrem Umgang am unsichersten (5,1).

Grosse Ausnahme bei den Smartphone-Zahlungsdienstleistern ist Twint (Mittelwert 7,1). Die Schweizer Lösung geniesst hier noch einen Vertrauensvorsprung, kommentiert Comparis-Digitalexperte Jean-Claude Frick. Für Twint ist dies kein Grund sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, denn "wenn der tägliche Gebrauch ohne Probleme funktioniert, steigt automatisch das Vertrauen in die neue Technik".

Bei Kryptowährungen wie etwa Bitcoin zeigt sich die Schweizer Bevölkerung kritischer. Durchschnittlich fühlen sich die Befragten mit ihrem Umgang eher unsicher (4,3). Aber auch hier zeigt sich ein Generationengraben - 15- bis 35-Jährige fühlen sich eher sicher (5,1). Comparis merkt zudem an, dass der Aufwärtstrend beim Vertrauen gegenüber Kryptowährungen im Jahr 2022 (4,3) im Vergleich zum Vorjahr (4,4) etwas ausgebremst wurde.

Zunehmendes Vertrauen trotz Cyberattacken und Datenlecks

Comparis befragte die Teilnehmenden auch zu ihrem Sicherheitsempfinden bei der Eingabe persönlicher Daten im Internet. Im Jahr 2022 fühlen sich Schweizerinnen und Schweizer sicherer (5,7), als dies noch im Jahr 2019 der Fall war (5,3). Männer würden oft glauben, "sie hätten bei digitalen Themen alles im Griff", wobei Frauen kritischer aufträten und eher überdächten, "wem sie ihre Daten preisgeben möchten".

Sorgen bereitet dem Digital-Experten das Verhalten bezüglich Privatsphäre auf Social-Media-Plattformen. Nur noch 42,4 Prozent der Befragten achten auf ihre Einstellungen, wohingegen es 2020 noch 47,7 Prozent waren. Trotz der vielen Medienberichte zu Cyberattacken und Datenlecks ändern nur 25,3 Prozent ihr Passwort regelmässig. Und nur rund ein Drittel (33,5 Prozent) nutzt ein eigenes Passwort pro Dienst. Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen immerhin 45,3 Prozent der Befragten. Nach den Datenskandalen der vergangenen Jahre seien viele User resigniert und würden davon ausgehen, dass die Privatsphäreeinstellungen nichts nützten. "Leider verschlimmern sie mit diesem Verhalten aber die Probleme und handeln leichtsinnig" und machen es "damit Hackern viel zu einfach, an ihre Daten zu kommen", sagt der Digitalexperte Frick.

Über die Studie

Das Marktforschungsinstitut Innofact führte die Umfrage für Comparis im September 2022 durch und befragte 1014 Personen in der gesamten Schweiz.

Übrigens: Wie sich Pensionäre beim Onlineshopping verhalten, zeigt diese Studie von Comparis und Crif.

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