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Update: Starlink testet seine Handy-Satelliten in den USA

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von René Jaun und Yannick Chavanne und tme, lha, ml und Übersetzung: René Jaun

Der von SpaceX betriebene Satellitendienst Starlink will es ermöglichen, mit handelsüblichen Smartphones per Satellit zu telefonieren. Das Unternehmen testet dies akuell in den USA. 2024 schon soll der Regelbetrieb starten, unter anderem in Partnerschaft mit dem Schweizer Telko Salt.

Eric Wolff, CTO Salt; Pierre-Alain Allemand, NJJ Holding; Sara Spangelo, Sr. Director of Satellite Engineering und Co-lead of Direct to Cell Program bei SpaceX; Joshua Robinson, Senior Partnership Manager; Jeff Ahmet, Principal Integration Engineer (v.l.). (Source: zVg, Alexandra Csuport Photography)
Eric Wolff, CTO Salt; Pierre-Alain Allemand, NJJ Holding; Sara Spangelo, Sr. Director of Satellite Engineering und Co-lead of Direct to Cell Program bei SpaceX; Joshua Robinson, Senior Partnership Manager; Jeff Ahmet, Principal Integration Engineer (v.l.). (Source: zVg, Alexandra Csuport Photography)

Update vom 22.12.2023: Die US-amerikanische Kommunikationsbehörde (FCC) genehmigt einen halbjährigen Testbetrieb für Starlinks Handy-Satelliten. Dies berichtet "The Register", der sich auf die von der FCC veröffentlichten Dokumente beruft. Demnach erklärt das hinter Starlink stehende Unternehmen SpaceX im Antrag an die Behörde, es werde etwa 840 Satelliten mit Nutzlasten für die Direktübertragung von Mobilfunknetzen einsetzen, von denen jeweils etwa 60 zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Endgeräten in den USA kommunizieren werden.

Die Tests erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Telko T-Mobile USA. Dessen Rivale AT&T erhob bei der FCC Einsprache gegen das Projekt, wie es im Bericht weiter heisst. Das Unternehmen befürchtete, dass die Satellitenübertragungen die von AT&T genutzten benachbarten Frequenzen stören könnten.

Update vom 17.10.2023:

Starlinks Handy-Satelliten gehen bald in den Betrieb

Auf einer neuen Website bewirbt Starlink-Betreiber SpaceX sein neues Angebot für Smartphone-User und Userinnen. Der Dienst namens "Direct to Cell" bietet demnach einen satellitengestützten Zugang ins Mobilnetz. Er soll sich mit handelsüblichen LTE-Handys nutzen lassen – Änderungen an Firmware oder Hardware sowie spezielle Apps seien keine erforderlich, schreibt SpaceX. Verfügbar sei der Service "wo immer Sie den Himmel sehen können".

Seitens Starlink erfolgt die Verbindung über speziell aufgerüstete Satelliten, wie es weiter heisst. Diese sollen dann "wie eine Mobilfunkantenne im Weltraum" funktionieren und sich ähnlich eines Roaming-Partners in ein Mobilfunknetz integrieren lassen. Ziel des Angebots sei es, auch in abgelegenen und vom herkömmlichen Mobilfunknetz schlecht versorgten Gebieten für Netzabdeckung zu sorgen. "Direct to Cell" soll 2024 mit einem SMS-Service starten. 2025 sollen dann auch Sprach- und Datenverbindungen möglich sein. Auch ein IoT-Angebot stellt SpaceX für 2025 in Aussicht.

Im Frühling 2023 gab Salt bekannt, mit Starlink zusammenzuarbeiten. Ebenfalls bereits bekannt ist eine Zusammenarbeit zwischen Starlink und T-Mobile USA. Weitere auf der Starlink-Website genannte Partnernetzbetreiber sind Optus (Australien), Rogers (Kanada), One NZ (Neuseeland) und KDDI (Japan).

Originalmeldung vom 2.3.2023:

Salt will mit SpaceX für lückenlose Netzabdeckung sorgen

Der Schweizer Telko Salt ist eine Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Unternehmen SpaceX eingegangen. Ziel der Partnerschaft sei es, "eine lückenlose Abdeckung der Schweiz mit Satellitentechnologie zu gewährleisten", wie Salt in einer Mitteilung schreibt.

Das von Elon Musk geleitete Unternehmen SpaceX betreibt den Satelliten-Internetdienst Starlink, der auch in der Schweiz verfügbar ist. Im Rahmen der Partnerschaft sollen die Starlink-Satelliten mit dem Mobilfunknetz von Salt kombiniert werden. Dies ermögliche "mobilen Zugang über die Grenzen herkömmlicher Mobilfunknetze hinaus", heisst es in der Mitteilung. Die Probleme der ausreichenden Versorgung in topografisch schwierig abzudeckendem Gelände wie Berge, Täler und ländliche Gebiete - zum Beispiel das Gebiet des Grossen Aletschgletschers im Wallis oder dem Kanton Graubünden - seien damit gelöst.

Kundinnen und Kunden von Salt sollen den Dienst mit ihren vorhandenen Geräten nutzen können, heisst es weiter. Aufgeschaltet wird das Angebot schrittweise: "Ab 2024 können Kundinnen und Kunden von fast überall verbunden bleiben und ihre Erfahrungen mit SMS austauschen", schreibt Salt etwas kryptisch. Im Jahr 2025 sollen auch Sprach- und Datendienste dazukommen.

Salt-Kundinnen und -Kunden mit Premium-Abos sollen das neue Angebot ohne Mehrkosten nutzen können. Für andere Preispläne "wird der Dienst erschwinglich sein und als Zusatzoption zur Verfügung stehen".

Die Partnerschaft sei einmalig in Europa, merkt Salt an. Laut "Watson" kündigte SpaceX im August 2022 bereits eine ähnliche Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Telko T-Mobile an.

Oliver Zadori, Gründer des Telco-Vergleichportals Dschungelkompass, hält die Idee von Salt, künftig Starlink-Satelliten als Ergänzung zum bestehenden Netz zu nutzen, für "sicherlich interessant. Es erspart in abgelegenen Gebieten das Ziehen von (Glasfaser-)Kabeln. Ob dadurch wirklich ein flächendeckendes und lückenloses Netz in der ganzen Schweiz entstehen wird, wird sich noch zeigen", schreibt er in einer Einschätzung.

Im Juni erhält Salt einen neuen CEO. Ab dann leitet Max Nunziata die Geschäfte des Schweizer Telkos. Nunziata kommt vom Kredit- und Prepaidkarten-Anbieter Bonus Card und war bereits Mitglied der Geschäftsleitung bei Salt-Konkurrent Sunrise, wie Sie hier lesen können.

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