So viel hat die Post für IT-Zukäufe ausgegeben
Im Jahr 2022 hat die Schweizerische Post eine Reihe von IT-Unternehmen übernommen. Insgesamt investierte sie rund 61 Millionen Franken in die Zukäufe. Dadurch verdoppelte der Bereich Kommunikations-Services seine Einnahmen und seinen Personalbestand.
Die Post hat ihren jährlichen Geschäftsbericht veröffentlicht, der auch Informationen zu den Zukäufen im IT-Bereich enthält. Demnach übernahm die Post im Jahr 2022 eine Reihe von IT-Unternehmen, wie etwa den Gemeindesoftware-Anbieter T2I oder Cybersecurity-Spezialisten Hacknowledge. Seit Ende September 2022 besitzt der Konzern zudem die Mehrheit von Axsana, einem Anbieter des elektronischen Patientendossiers (EPD). Und schliesslich kaufte Post-Tochter Swisssign das Unternehmen Sysmosoft, welches Lösungen für E-Signaturen anbietet. Insgesamt investierte die Post 61 Millionen Franken hauptsächlich in diese Übernahmen, wie aus den Geschäftszahlen der Post hervorgeht.
Diese sowie vergangene IT-Zukäufe fasst die Post im 2021 gestarteten Geschäftsbereich Kommunikations-Services zusammen. Im vergangenen Jahr verdoppelte dieser Geschäftsbereich seine Mitarbeiterzahl und beschäftigt heute fast 500 Mitarbeitende. Im Berichtsjahr stieg der Umsatz des Segments um 92 Prozent auf 73 Millionen Franken. Dieser Anstieg ist auf die Übernahmen von Tresorit, SwissSign und Dialog Verwaltungs-data im Jahr 2021 zurückzuführen.
Die Übernahmen wirken sich jedoch auch auf den Aufwand aus. Dieser stieg 2022 um 27 Millionen Franken auf 145 Millionen Franken an. Damit bleibt für den Bereich Kommunikations-Services ein Defizit von 72 Millionen Franken. Das entspreche einer Verbesserung von 8 Millionen Franken, merkt die Post an.
"Das Ergebnis von Kommunikations-Services ist wie vorgesehen negativ, der Aufbau verläuft planmässig. Und wir können festhalten: Die Post ist finanziell gesund – wir können und wollen in zukunftsgerichtete digitale Angebote für unsere Kundinnen und Kunden investieren", lässt sich Post-Finanzchef Alex Glanzmann dazu zitieren.
Mit den Zukäufen der Post soll es auch 2023 weitergehen. Der Konzern wolle seine digitalen Kompetenzen "durch gezielte Akquisitionen, unter anderem im Bereich der Kundenkommunikation", stärken und ausbauen, wie es im Jahresbericht heisst. Zudem möchte die Post ihr Angebot an digitalen B2B-Lösungen durch die Anbindung von Partnern und deren Dienstleistungen erweitern.
Die Zahlreichen Zukäufe der Post stossen nicht nur auf Gegenliebe. So forderte Schweizerische Gewerbeverband eine Untersuchung der Eidgenössischen Finanzkontrolle. Die Post habe mit den Zukäufen das Subventionsrecht verletzt, so der Vorwurf, zu dem Sie hier mehr lesen können.