Websites, Telefone und Anwendungen down

Fehlkonfiguration zwingt Stadtzürcher IT in die Knie

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von René Jaun und msc

Am 25. Mai ist es in der IT der Stadt Zürich zu einer Störung gekommen. Während mehrerer Stunden funktionierten Websites, Telefone und Anwendungen der Verwaltung nicht. Einen Cyberangriff habe es nicht gegeben, versichern die Behörden.

(Source: ChiemSeherin / pixabay.com)
(Source: ChiemSeherin / pixabay.com)

Eine IT-Panne hat in der Verwaltung der Stadt Zürich zu zahlreichen Ausfällen geführt. Wie das Amt für Organisation und Informatik (OIZ) mitteilt, trat die Störung am 25. Mai um 15:00 Uhr auf.

In der Folge kam es zu weitreichenden Ausfällen, wie aus einem Bericht von "ZüriToday" hervorgeht: Demnach waren nebst der Website der Stadt Zürich selber auch jene der Stadtpolizei, Schutz & Rettung, Stadtspitäler oder des Elektrizitätswerks Zürich ungefähr zwischen 16:00 und 19:00 Uhr nicht erreichbar. Auch die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) sollen Probleme gehabt haben. Und auf der Intensivstation des Stadtspitals habe "kein Programm mehr" funktioniert, heisst es unter Berufung auf "Inside-IT".

In der Mitteilung schreibt das OIZ, es sei "zu Unterbrüchen bei mehreren Applikationen" gekommen. Auch Computerarbeitsplätze von städtischen Mitarbeitenden seien betroffen gewesen. Wie viele davon konkret ausfielen, beziffert die Behörde nicht. Auf Anfrage schreibt sie: "Ein Grossteil der städtischen Arbeitsplätze war vom Netzausfall betroffen. Ein Teil der Arbeitsplatzanwendungen stand durchgehend zur Verfügung."

Teilweise beeinträchtigt war auch die Telefonie. Standorte mit einer Notbetriebslösung, beispielsweise Spitäler und Gesundheitszentren für das Alter seien telefonisch verfügbar gewesen, schreibt das OIZ auf Anfrage. In der Mitteilung hält die Behörde fest, dass auch Blaulichtorganisationen durchgehend erreicht werden konnten.

Konfigurationsfehler als Ursache

Ab 17:00 Uhr wurden die betroffenen Services wiederhergestellt, wie das OIZ in der Mitteilung schreibt. Inzwischen, heisst es auf Anfrage, seien alle Systeme wieder verfügbar.

Auch das Stadtspital Zürich teilt auf seiner Website mit, man befinde sich wieder im Normalbetrieb und alle Eintritte und Konsultationen (ambulant und stationär) fänden wie geplant statt. Die Patientensicherheit sei auch während des Ausfalls gewährleistet geblieben, ergänzt das Spital gegenüber Inside-IT.

Als Ursache nennt das OIZ auf Anfrage einen Konfigurationsfehler einer "zentralen Managementkomponente der Hosting-Plattform". Zum Konfigurationsfehler macht die Behörde keine Aussage. Sie hält jedoch fest, dass ein Hackerangriff ausgeschlossen werden könne. In der Mitteilung schreibt sie zudem, die Datensicherheit sei gewährleistet gewesen.

Auf die Frage, welche Massnahmen im Nachgang zum Ausfall ergriffen werden, schreibt das OIZ: "Wie bei jeder grösseren Störung führen wir eine systematische, nachgelagerte Problemanalyse durch. Dabei werden sämtliche technische, personelle und prozessuale Aspekte genauer beleuchtet und in einem Bericht zusammengefasst. Daraus leiten wir für die Zukunft entsprechende Massnahmen ab."

Geleitet wird das OIZ von Andreas Németh. Welche Herausforderungen ihn umtreiben und wie er die Diskussion um den Datenschutz in der Cloud wahrnimmt, lesen Sie im Netzwoche-Interview.

 

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