Fokus auf Versorgung von chronisch Erkrankten

E-Health-Anbieterin der FMH, Ärztekasse und HIN gewinnt drei neue Investoren

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Unter dem Namen AD Swiss betreiben FMH, Ärztekasse und HIN eine E-Health-Anbieterin. Einer ihrer Schwerpunkte ist es, die medizinische Versorgung von chronisch Erkrankten zu verbessern. Neu beteiligen sich auch Galenica, Swiss Medical Network und Swica am Unternehmen.

(Source: Towfiqu barbhuiya / Unsplash)
(Source: Towfiqu barbhuiya / Unsplash)

Schon seit einigen Jahren betreiben der Berufsverband der Schweizer Ärzte (FMH), die Ärztekasse sowie Health Info Net (HIN) unter dem Namen AD Swiss ein E-Health-Unternehmen. Laut dessen Website wurde es etwa im November 2022 als Stammgemeinschaft für das elektronische Patientendossier (EPD) zertifiziert. 2020 schon lancierte die E-Health-Anbieterin eine Patienten-App namens Benecura, die sie als "Plattform für die eigene Gesundheit" vermarktet.

Nun gibt AD Swiss neue Investoren und einen neuen Schwerpunkt bekannt. Wie die beteiligten Organisationen mitteilen, steigen neu auch Galenica, Swica sowie Aevis Victoria((Hauptaktionärin des Swiss Medical Network)) ins Unternehmen ein. Gemeinsam wolle man sich "für eine verbesserte Convenience Medizin für chronisch Kranke" engagieren.

Die Initiative setzt auf hybride Disease Management Programme, wie die Aktionäre schreiben. Dabei werden sowohl Gesundheitsfachkräfte als auch Patientinnen und Patienten mit digitalen Werkzeugen unterstützt. Die Initiative trage dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, indem sie sie zu aktiven Teilnehmern ihres Versorgungsprozesses mache. Sie erweitere und verbessert die Möglichkeiten der Leistungserbringer und berücksichtige wirtschaftliche Aspekte.

Umgesetzt wird die Initiative mittels eines Systems namens "Benecura Public - Convenience Medicine". Es umfasst eine App für Patientinnen und Patienten, das Patienteninformationssystem "Rockethealth" für Leistungserbringer und eine Überwachungskomponente, wie es weiter heisst. Bereits seit Herbst 2022 werde erfolgreich ein hybrider telemedizinischer Service für Patientinnen und Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt. Diese Art der Betreuung habe einen positiven Einfluss auf den Verlauf von COPD, heisst es unter Berufung auf "mehrere Studien". Derzeit werden weitere Dienste für andere Anwendungen im Bereich chronischer Erkrankungen entwickelt.

Die Angebote seien ergänzend und interoperabel zu bestehenden Digital-Health-Projekten wie

Plattformen, Ökosystemen und dem EPD, stellt AD Swiss klar. "Benecura Public" soll allen Akteuren im Gesundheitswesen zur Verfügung stehen.

"Wir wollen für Patientinnen und Patienten mit chronischen Krankheiten die bestmögliche Versorgung gewährleisten. Die Digitalisierung gibt uns dafür Mittel in die Hand, mit denen wir die

beteiligten Akteure noch näher zusammenbringen", lässt sich FMH-Präsidentin Yvonne Gilli zitieren. Und Antoine Hubert, Delegierter des Verwaltungsrates von Swiss Medical Network und Aevis, sagt: "Die Digitalisierung ist im Gesundheitswesen und vor allem im Bereich Cronic Care von höchster Priorität. Wir investieren in AD Swiss und den Ausbau ihrer Systeme, weil wir darin auch einen Mehrnutzen für die integrierte Versorgung sehen."

Für Gesundheitsdaten gelten besondere Schutzvorschriften. Was diese datenschutzrechtlichen Regelungen für die Unternehmen und das gesamte Gesundheitsdaten-Ökosystem bedeuten, lesen Sie im Interview mit Anne-Sophie Morand und Michael Isler von der Anwaltskanzlei Walder Wyss.

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