Update: Youtube überspringt Videos von Adblocker-Usern
Youtube geht gezielt gegen Adblocker vor. User berichten nun, dass der Dienst sie beim Ansehen von Videos automatisch zum Ende springen lässt.
Update vom 29.5.2024: Kaum hat das Youtube-Video begonnen, ist es plötzlich schon wieder vorbei. Der Videoplayer springt automatisch zum Ende des Beitrags, auch wenn das Video eigentlich noch mehrere Minuten dauert. Was nach einem Bug klingt, soll Teil einer Kampagne gegen User von Adblockern sein, wie "BleepingComputer" berichtet. Demnach melden diverse User online, dass die Youtube-Videos, welche sie sich mit aktiviertem Adblocker ansehen wollen, entweder automatisch zum Ende springen, oder automatisch stummgeschaltet werden.
YouTube videos are acting peculiar for users with adblockers. They're skipping right to the end, even on replays. This strange behavior vanishes when the adblocker is turned off, and everything functions normally. pic.twitter.com/GUwrJJ268f
— Pavan ⛩️ (@pavan99912) May 27, 2024
Unklar ist, ob es sich um ein von Youtube gewolltes Verhalten handelt. "Werbeblocker verstossen gegen die YouTube-Nutzungsbedingungen, und wir fordern die Nutzer schon seit einiger Zeit auf, ihre Lieblings-Creators zu unterstützen und Werbung auf YouTube zuzulassen oder YouTube Premium für ein werbefreies Erlebnis zu nutzen. Ein nicht damit zusammenhängendes Update, um die Leistung und Zuverlässigkeit von YouTube zu verbessern, kann zu einem suboptimalen Erlebnis für Nutzer von Werbeblockern führen", erklärte die Videoplattform gegenüber BleepingComputer.
Update vom 13.11.2023:
Youtubes Anti-Adblocker-Kampagne könnte gegen EU-Recht verstossen
Youtubes Adblocker-Erkennung verstösst möglicherweise gegen EU-Recht, wie “golem.de” berichtet. Bereits im Oktober reichte der Datenschutzexperte Alexander Hanff eine Beschwerde bei der irischen Datenschutzkommission (DPC) ein, wie es in einem Bericht von “The Verge” heisst. Laut dem Datenschützer handelt es sich bei den verwendeten Skripten um eine Art Spyware. Diese Software ohne Einwilligung der Nutzerinnen und Nutzer einzusetzen sei inakzeptabel.
Hanff will, dass die DPC die Sperrmassnahmen auf Youtube unterbindet. Die Massnahmen sollen nicht nur gegen Artikel 5.3 der Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation verstossen, sondern auch eine Verletzung des Grundrechts auf Privatsphäre gemäss der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte darstellen, wie Hanff gegenüber The Verge erklärte. Die DPC habe Hanffs Beschwerde zur Kenntnis genommen.
Update vom 06.11.2023:
Youtubes Anti-Adblocker-Kampagne führt zu massenhaften Deinstallationen
Update vom 06.11.2023: Seit August geht Youtube aktiv gegen Werbeblocker vor. Diese Kampagne wirkt sich nun auf die Entwickler solcher Browsererweiterungen aus, wie "Der Standard" berichtet.
So melde etwa der zypriotische Anbieter Adguard, dass die durchschnittliche Zahl Deinstallationen von 6000 auf 18'000 pro Tag gestiegen sei. Am 18. Oktober habe das Unternehmen 52'000 Deinstallationen verzeichnet. Auch der deutsche Anbieter Ghostery melde ähnliche Zahlen.
Laut Ghostery geben viele User als Grund für die Deinstallation an, dass der Dienst nicht mehr mit Youtube kompatibel ist. Gleichzeitig stelle man fest, dass User durchaus auf der Suche nach Alternativen seien. So verzeichne man mehr Installationen auf dem Edge-Browser, einem Konkurrenten von Googles Chrome-Browser.
Adguard verzeichne ausserdem ein gestiegenes Interesse an seinem Premium-Dienst, welcher derzeit noch nicht von Youtube geblockt wird.
Originalmeldung vom 17.08.2023:
Youtube testet Massnahmen gegen Adblocker
Youtube verschärft offenbar den Kampf gegen Werbeblocker. Lange Zeit war es möglich, mit solchen Ad-Blockern – oft im Web-Browser installierte Erweiterungen – die auf der Videoplattform eingeblendeten Werbungen herauszufiltern. Doch nun testet das zu Google gehörende Unternehmen offenbar verschärfte Massnahmen gegen dieses Vorgehen: Bereits Ende Juni berichtete "The Verge", von einem Pop-up-Fenster, welches Usern von Ad-Blockern angezeigt wurde. Darin forderte Youtube sie auf, den Werbeblocker zu deaktivieren oder ein Premium-Abo abzuschliessen – für monatlich 15.90 Franken in der Schweiz. Dieses Hinweisfenster liess sich zunächst wegklicken und erschien jeweils nach drei Videos erneut.
Doch dabei scheint es nicht zu bleiben, wie "Nau" berichtet. Demnach schreiben einige Youtube-User auf der Community-Plattform "Reddit", das Pop-up-Fenster lasse sich in einigen Fällen gar nicht mehr wegklicken, bis der Werbeblocker deaktiviert oder ein Abo abgeschlossen sei.
Noch scheint Youtube diese Massnahmen nicht für alle einzuführen, sondern sie bei ausgewählten Nutzerinnen und Nutzern zu testen. Doch das Unternehmen hat derartige Technologien schon länger verboten. Gegenüber "The Verge" weist Youtube darauf hin, dass die Nutzung von Ad-Blockern gegen die Nutzungsbedingungen der Plattform verstosse.
Auch in puncto hochgeladener Inhalte verschärft Youtube die Gangart. Die Plattform will gezielt gegen medizinische Falschinformationen auf seiner Plattform vorgehen, wie Sie hier lesen können.