Diese Metadaten-Probleme hat Open Government Data in der Schweiz
Die Metadaten zu den öffentlich verfügbaren Schweizer Verwaltungsdaten sind grundsätzlich von guter Qualität. Nachholbedarf gibt es jedoch bei Kontext- und Zugangsinformationen, wie ein neues Dashboard der Geschäftsstelle Open Government Data zeigt.

Offene Verwaltungsdaten (Open Government Data bzw. OGD) sind Daten der öffentlichen Verwaltung, die von allen frei und kostenlos genutzt, geteilt und wiederverwendet werden dürfen. In der Schweiz setzt sich der Bund für die Förderung dieser Daten ein. Er tut dies, "um Innovation, Forschung und Transparenz zu stärken", wie es in einer Mitteilung heisst.
Doch damit offene Behördendaten auch wirklich nutzbar werden, muss deren Anbieterin sie mit qualitativ guten Metadaten versehen – also quasi Daten zu den Daten hinterlegen. Dazu gehören Angaben zur Lizenzierung, zum verwendeten Datenformat, den Kategorien der verfügbaren Daten bis hin zur genauen Internetadresse, unter der sie abrufbar sind.
Gesamtnote: Gut
Wer auf gute Metadaten achtet, der verbessert die Sichtbarkeit der angebotenen Daten, gewährleistet die Einhaltung von Qualitätsstandards und erleichtert die Wiederverwendbarkeit, wie der Mitteilung des Bundes zu entnehmen ist. Um die OGD-Anbieter beim Hinterlegen qualitativ guter Metadaten zu unterstützen, lancierte die Geschäftsstelle Open Government Data (OGD) ein neues Tool. Es überprüft die Metadaten aller auf dem Portal "opendata.swiss" aufgeschalteter OGD-Anbieter regelmässig. Die Befunde sind dann in einem öffentlich zugänglichen Dashboard abrufbar.
Dort stehen sowohl eine allgemeine Beurteilung als auch die Auswertung der einzelnen Datenprovider bereit. Die Liste umfasst über 120 Anbieter aus Bund, Kantonen und Gemeinden.
Aktuell (Stand Ende Februar 2025) bewertet das Bundestool die Metadaten aller Anbieterinnen mit "gut" und vergibt 294 von 405 möglichen Punkten.
Nicht mal die Hälfte der Download-URLs funktioniert
Die Beurteilung der Metadatenqualität erfolgt nach den FAIR-Prinzipien Auffindbarkeit (Findability), Zugänglichkeit (Accessibility), Interoperabilität (Interoperability) und Wiederverwendbarkeit (Reusability). Ergänzend enthält das Portal auch eine Bewertung der in den Metadaten enthaltenen Kontextinformationen. In vielen Fällen vergibt das automatische Prüftool die Punkte abhängig davon, ob in den Metadaten eine bestimmte Information definiert ist, jedoch ohne deren Inhalt zu prüfen. So wird beispielsweise "geprüft, ob dem Datensatz eine oder mehrere Kategorien zugeordnet sind", heisst es auf der Seite zur Methodik. Ob die korrekten Kategorien zugeordnet wurden, bringt das Tool nicht in Erfahrung. Ende Februar 2025 enthielten laut dem Dashboard 89 Prozent der Metadaten Angaben zur Datenkategorie.
Die wenigsten Punkte – 55 von den möglichen 100 – weist die Kategorie "Zugänglichkeit" auf, die in diesem Fall übrigens nichts mit "Barrierefreiheit" zu tun hat. Hier wird geprüft, ob die Metadaten eine Download-URL enthalten. Laut dem Dashboard ist dies Ende Februar 2025 nur bei 50 Prozent aller Daten der Fall. In einem weiteren Schritt versucht das automatische Prüftool, diese Download-URL auch aufzurufen. Das Ergebnis: Nur bei 43 Prozent der geprüften Metadaten war der Zugriff auf die URL tatsächlich möglich.
Weitere noch oft fehlende Attribute waren Ende Februar etwa Angaben zur Datengrösse in Bytes (11 Prozent), Angaben zur Maschinenlesbarkeit (43 Prozent) oder zur zeitlichen Abdeckung (40 Prozent). Sehr gut schneiden alle Anbieter dagegen im Bereich Wiederverwendbarkeit ab. Demnach enthalten die Metadaten klare Angaben und explizite Lizenzen, um ihre Wiederverwendung zu ermöglichen. Über alle Anbieterinnen hinweg vergab das Dashboard Ende Februar 74 von 75 möglichen Punkten.
Der Kanton Bern gab sich 2024 eine Open-Government-Data-Strategie. Die Verwaltungseinheiten des Kantons sind demnach dazu angehalten, ihre erhobenen Daten der Öffentlichkeit automatisiert zugänglich zu machen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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