Geodaten als Basis für vertrauenswürdige Datenräume
Die nationale Geodateninfrastruktur ist Teil des Schweizer Datenökosystems, das auf interoperablen Datenräumen basiert. Da Geodaten unabhängig von einem bestimmten Thema eine Realität beschreiben, bieten sie eine gemeinsame Grundlage für die Verknüpfung und Strukturierung verschiedener Datenräume.



Geoinformationen sind orts- und raumbezogene Daten oder Geodaten. Sie beschreiben die Gegebenheiten eines Landes in Form von Koordinaten, Ortsnamen, Postadressen und anderen Kriterien. Viele transparente und nachvollziehbare Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind ohne diese Information heute nicht mehr denkbar, weil sie für die Modellierung und Analyse der räumlichen und zeitlichen Abhängigkeiten von natürlich und anthropogen bestimmten Prozessen und Ansprüchen an den immer begrenzt vorhandenen Raum unabdingbar sind. Verkehr, Energie, Umwelt- und Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Raumplanung, Bodenordnung, Telekommunikation, Bildung, Kultur, Versicherungswesen, Gesundheitsvorsorge, Landesverteidigung, innere Sicherheit, Zivil- und Katastrophenschutz, Versorgung und Entsorgung – in praktisch allen Lebensbereichen werden Geoinformationen immer wichtiger.
Als integraler Bestandteil der digitalen Transformation, der die Verfügbarkeit und Vielfalt von Geodaten beschleunigt, bietet Geoinformation den Nutzern neue Möglichkeiten zur Wissensgewinnung. Geoinformation leistet so einen Beitrag zum Schutz von Raum und Umwelt, zur Wahrung gesellschaftlicher Interessen, zu einer leistungsfähigen Wirtschaft und zu einem stabilen Staatswesen. Mit der Strategie Geoinformation Schweiz verfolgen Bund und Kantone gemeinsam das Ziel, verlässliche, detaillierte, aktuelle und interoperable Geoinformationen allen Nutzenden einfach, wenn sinnvoll in Echtzeit und vernetzt zugänglich zu machen. Die Vision "Von Geodaten zum Wissen: vernetzte und geolokalisierte Informationen für die Schweiz" unterstreicht diese Entwicklung hin zu einer datengestützten Entscheidungsfindung.
Die Geoinformation ist ein zentrales Element der nationalen Basisinfrastruktur eines jeden modernen Landes, vergleichbar mit dem Verkehrs- oder Kommunikationsnetz. Geodaten bilden somit das Herzstück der nationalen Geodateninfrastruktur (NGDI). Die NGDI ist ein gemeinsam entwickeltes System von politischen, institutionellen und technologischen Massnahmen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit und Nutzung von Geoinformationen auf allen Entscheidungsebenen. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Interoperabilität von Geodaten. Das Bundesgesetz über Geoinformation (GeoIG) gewährleistet die technische, syntaktische und semantische Interoperabilität auf allen staatlichen Ebenen. Einheitliche Formate, Dienste und eine umfassende Dokumentation sind entscheidend für die Nutzung von Geodaten durch verschiedene Systeme und Sektoren. Um die Bereitstellung besonders wichtiger Geodaten zu fokussieren, gibt es das Konzept von grundlegenden Geodatenthemen mit hoher Priorität, die für wichtige staatliche Aufgaben und die Bedürfnisse der Öffentlichkeit von grösster Bedeutung sind. Diese Georeferenzdaten dienen als Grundlage, insbesondere als geometrische Grundlage, für andere Daten und werden in behördlich garantierter hoher Qualität zur Verfügung gestellt.
Im Kontext der aktuellen Entwicklungen rund um das Datenökosystem Schweiz und Datenräume kommt den Geodaten eine besondere Bedeutung zu. Datenräume ermöglichen den sicheren und effizienten Austausch und die gemeinsame Nutzung von Daten zwischen Akteuren aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschung. Geodaten, die die geografische Lage und ihre Veränderungen in Raum und Zeit beschreiben, sind essenziell für zahlreiche Bereiche. Die inhärente räumliche und oft auch zeitliche Komponente macht Geodaten zu einem verlässlichen Ankerpunkt für Datenräumen. Sie dienen als Querschnittsinfrastruktur, da sie eine physische Realität unabhängig von einem bestimmten Thema beschreiben und somit verschiedene Datenräume verbinden. Informationen können georeferenziert und räumlich kontextualisiert werden, was die Analyse und das Verständnis komplexer Sachverhalte erleichtert.
Sehen, begegnen, verstehen: die nationale Geodateninfrastruktur als Grundlage für Raumordnung. (Source: Bundesamt für Landestopografie - swisstopo)
In der Schweiz spielen das Koordinationsorgan für Geoinformation beim Bund (GKG) und die Konferenz der kantonalen Geoinformations- und Katasterstellen (KGK) eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung, Standardisierung und Interoperabilität der landesweiten Geodaten und der Weiterentwicklung der NGDI. Sie sind wichtige Akteure bei der Konzeption und Planung von Datenräumen und arbeiten an der Definition von Standards und Leitlinien für den Einsatz von Geodaten in diesen Kontexten.
Die Studie "Geodaten als Basis für vertrauenswürdige Datenräume" kommt zum Schluss, dass Geodaten für Datenräume eine wichtige Basis sind und als Querschnittsinfrastruktur dienen. Die bestehenden gesetzlichen Grundlagen und die darauf basierenden Geodateninfrastrukturen des Bundes, der Kantone und Gemeinden erlauben die Nutzung amtlicher Geodaten in Datenräumen und können bei Bedarf schrittweise erweitert werden. Die wichtigsten Empfehlungen der Studie lauten, dass die bestehenden Geoinformationsgremien des Bundes und der Kantone weiter aktiv an der Bereitstellung und dem Management von Geobasisdaten und Geobasisdiensten sowie der Festlegung und Umsetzung von Standards für Geodaten in Datenräumen arbeiten sollten. Die nationale Geodaten-Infrastruktur stellt die Interoperabilität zwischen Systemen und Akteuren sicher und unterstützt die Wahrung der Datenhoheit der beteiligten Akteure. Zudem wird empfohlen, in Pilotprojekten die gemeinsame Nutzung von Geodaten in Datenräumen zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren zu stärken.
Geodaten bilden eine unverzichtbare Grundlage und ein zentrales Infrastrukturelement für das Schweizer Datenökosystem. Als Fundament ermöglichen sie nicht nur effiziente Verwaltungsprozesse und fundierte Entscheidungen, sondern sind auch essenziell für den Aufbau und den Betrieb vertrauenswürdiger Datenräume. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Infrastruktur, die Priorisierung grundlegender Geodatenthemen und die enge Zusammenarbeit der relevanten Akteure sind entscheidend, um das Potenzial von Geodaten für die digitale Transformation der Schweiz voll auszuschöpfen und einen Mehrwert für Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung zu schaffen. Die weitere Entwicklung und Integration von Geodaten in nationale Datenräume wird ein entscheidender Faktor für die digitale Zukunft der Schweiz sein.

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