Darum lohnt sich Digitalkompetenz im Verwaltungsrat
Während sich Schweizer Unternehmen längst in der digitalen Transformation befinden, mangelt es in vielen Verwaltungsräten an Digitalkompetenz. Wer diesen Mangel behebt, verschafft seinem Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Die Bedeutung der Digitalisierung für Verwaltungsräte ist heute unbestritten. 82 Prozent der Schweizer KMUs betrachten die digitale Transformation als überlebenswichtig. Gleichzeitig berichten viele von ihnen, dass sie durch fehlende Digitalisierung bereits Wettbewerbsnachteile erlitten hätten. Im SMI-Umfeld liegt das Durchschnittsalter der Verwaltungsräte bei rund 60 Jahren, während ab 2025 mehr als 80 Prozent der Berufseinsteiger Digital Natives sind. Das zeigt deutlich, wie gross die Lücke zwischen Erfahrung und digitaler Kompetenz in den Gremien noch ist. In der Praxis fehlt es oft an strategischer Tiefe und am gezielten Aufbau digitaler Kompetenzen im Verwaltungsrat (VR) wie auch auf C-Level.
Fundierte Entscheidungen erfordern fundierte Kompetenz
Neun von zehn Verwaltungsräten geben an, dass sich ihr Unternehmen in einer digitalen Transformation befinde, aber weniger als die Hälfte fühlt sich wirklich kompetent, diese aktiv zu steuern. Verschleppte Investitionsentscheide oder fehlende Agilität in der Organisation werden nun zum Wettbewerbsnachteil. Um die Tragweite von Entscheiden abschätzen zu können, bedarf es entsprechender Erfahrung und Kompetenz im VR. Die Erkenntnis wächst, dass Digitalisierung nicht nur ein IT-Thema ist, sondern eine Führungsaufgabe, die im VR verankert werden muss.
Dies gilt insbesondere für das Thema künstliche Intelligenz (KI), die im Schweizer Unternehmensalltag längst Realität ist. Laut dem Swiss AI Report 2025 nutzen 48 Prozent der Unternehmen bereits KI in Geschäftsprozessen, aber nur 17 Prozent kontrollieren die Resultate systematisch. Die Potenziale sind enorm: Generative KI kann die Effizienz signifikant steigern. Trotzdem fehlt es oft an Governance und klaren Verantwortlichkeiten im Verwaltungsrat, um Chancen und Risiken von KI richtig zu steuern. Ohne digitale Expertise im Gremium bleibt dieses Potenzial ungenutzt, da weder die richtigen und wichtigen Fragen gestellt werden noch die Tragweite von «Nicht-Entscheidungen» abgeschätzt werden kann.
Drei Schlüsselprozesse für mehr Digitalkompetenz
Die Anforderungen an Verwaltungsräte sind heute deutlich komplexer als noch vor wenigen Jahren. Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen mit vielfältigen und gut abgestimmten Verwaltungsräten Transformationen schneller und kostengünstiger umsetzen. Kompetenzen wie Change-Management, Innovationsfähigkeit und Konfliktlösung sind heute unverzichtbar. Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei – Team-Performance und die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zu integrieren, entscheiden über Erfolg.
Um geeignete Mitglieder des VR zu finden, bietet sich ein strukturierter Executive-Search-Prozess an, der gezielt auf digitale und Leadership-Kompetenzen fokussiert. Lohnend ist ferner die gezielte Suche nach hybriden Profilen, etwa CFOs mit VR-Ausbildung und mit Data-Literacy. Für KMUs ist es hilfreich, externe Perspektiven einzubinden, etwa durch temporäre Advisory Boards oder Zugänge zu Hochschulen oder Universitäten.
In der Praxis lohnen sich folgende drei Schritte besonders: Erstens eine ehrliche Standortbestimmung zur Digitalisierung. Erfahrungsgemäss führen nur wenige Firmen regelmässige Digitalisierungs-Assessments durch. Zweitens Reverse Mentoring: Junge Mitarbeitende coachen die Führung, was Innovation und Perspektivenvielfalt fördert. Und drittens temporäre Advisory Boards mit externen Digitalexperten. Digitalkompetenz, Leadership und Team-Performance sind heute die Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Verwaltungsräte in der Schweiz. Unternehmen, die diese Themen frühzeitig und gezielt angehen, verschaffen sich einen klaren Vorsprung und sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft.

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