Nutzung künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung
Künstliche Intelligenz eröffnet Verwaltungen neue Möglichkeiten. Sie analysiert Daten, automatisiert Prozesse oder ermöglicht neue Interaktionsformen. Der technologische Fortschritt verlangt jedoch auch, dass dafür rechtliche, technische und kulturelle Voraussetzungen geschaffen werden.

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einer Schlüsseltechnologie entwickelt, die das Potenzial hat, die öffentliche Verwaltung und die Stadtentwicklung grundlegend zu verändern. Die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen kann dadurch neu gestaltet, die Effizienz der Stadtverwaltung gesteigert und die Interaktion mit Bürgerinnen und Bürgern optimiert werden. Wichtig ist, dass der Nutzung von KI stets die menschenzentrierte Steigerung des Gemeinwohls zugrunde liegt. Würde man eine Vision aus Sicht der Bevölkerung formulieren, kann diese die öffentlichen Dienstleistungen zukünftig in natürlicher Sprache bestellen und erhält – wo möglich – eine Antwort in Echtzeit. Auf dem Weg dahin bieten sich in der Verwaltung verschiedene Einsatzgebiete:
- Nutzung öffentlich zugänglicher Daten: Ein typischer Anwendungsfall sind etwa Chatbots, die der Bevölkerung Fragen zu den Services und Aufgaben der Verwaltung beantworten. Dabei werden GPT-Systeme verwendet, die über ein RAG-Modell nur interne Daten verwenden. Den Nutzenden steht dann in verschiedenen Sprachen 24/7 eine Art Wegweiser durch die Verwaltung zur Verfügung, was die Servicequalität stark erhöht und die Anzahl von telefonischen Anfragen in der Verwaltung deutlich reduziert.
- Die Nutzung intern vorhandener Dokumente und die Auswertung mittels KI: Auch intern können solche auf RAG-Modellen basierende KI-Systeme zum Einsatz kommen, um die Arbeitseffizienz erheblich zu steigern und Wissen breiter zu streuen. Mitarbeitende erhalten dann auf Basis eigener Arbeitsdokumente Zusammenfassungen, Übersetzungen, Auswertungen oder fertige Präsentationen, Schulungsmaterial und Dokumente, die zu einem Grossteil durch KI generiert werden.
- Datenbasierte Empfehlungssysteme und Agenten: KI kann unter Berücksichtigung gesetzlich festgelegter Regelwerke und von Ermessensspielräumen Empfehlungen als Entscheidungsgrundlage mit Begründungen liefern oder sogar selbst entscheiden. Ebenso können KI-Systeme Aufträge selbstständig ausführen, ohne dass die Vorgehensweise zuvor exakt programmiert wurde. Die Zeiträume bis zur Entscheidung können durch solche Systeme reduziert und Mitarbeitende entlastet werden.
- Simulation und digitaler Zwilling: Ein weiteres Einsatzgebiet von KI ist die Simulation und der digitale Zwilling. KI kann eingesetzt werden, um auf Basis von Daten in einem digitalen Zwilling Simulationen zukünftiger Entwicklungen und Szenarien zu entwickeln oder die Steuerung dynamisch, auf Basis von Sensordaten, zu übernehmen. Die Einsatzgebiete sind sehr vielfältig und betreffen nahezu alle Bereiche der Verwaltung, wie etwa Ampelschaltungen, Vorhersagen für Straftaten, die Steuerung des Stromnetzes, Baustellenplanung oder die Simulation von Klassengrössen in Schulen.
Voraussetzungen
Da es viele verschiedene Anwendungsgebiete gibt, ist es wichtig, dass Mitarbeitende das notwendige Daten- und KI-Wissen aufbauen, damit sie das Einsatzpotenzial erkennen können. Für die transparente, datenschutzkonforme und ethisch vertretbare Umsetzung einer Daten- und KI-Strategie benötigt die öffentliche Verwaltung eine Governance und eine Infrastruktur für rechtskonforme Zugriffe auf relevante Dokumente und Daten. Die Begleitung durch einen Ethikbeirat ist empfehlenswert. Die anfänglich definierte Vision wirft eine Vielzahl an Fragen im Bereich Verwaltungsrecht und Datenschutz auf, die zentral anzugehen sind und deren Beantwortung auf alle Staatsebenen ausstrahlt.

Der Bund veröffentlicht neue Comics zu Cyberrisiken

Digitale Souveränität by design – die DNA von aXc

Predator - das Musical

Digitale Souveränität wahrt Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit

Selfservice-Portal: jls ebnet den Weg für den digitalen Strommarkt

Die Jubiläumsausgabe der Netzwoche und das neue IT for Gov sind da

Digitale Souveränität auf einer Big-Tech-Plattform nicht sichergestellt?

TEFO 25: Intensives ICT-Wissen für die Praxis – ohne Verkaufsfloskeln

Apostrophy und Wire bündeln Kräfte
