Mangelnde Governance

As-a-Service-Modelle: Capgemini warnt vor steigenden Kosten

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von Alexia Muanza und Übersetzung: Chiara Binder, jor

Der Aufstieg von Cloud, SaaS und KI verändert das IT-Management von Unternehmen. Capgemini warnt vor unzureichender Governance. Nach Angaben des Beratungsunternehmens sehen sich die meisten Unternehmen mit Kostenüberschreitungen und mangelnder Transparenz konfrontiert.

(Source: RDNE Stock project / Pexels)
(Source: RDNE Stock project / Pexels)

Unternehmen setzen massiv auf As-a-Service-Modelle wie etwa Software-as-a-Service – zum Beispiel in Sachen Cloud oder künstlicher Intelligenz. Diese Entwicklung geht jedoch mit Budgetüberschreitungen und Governance-Problemen einher, wie eine vo Capgemini veröffentlichte Studie zeigt.

Demnach betrachten fast 80 Prozent der befragten Führungskräfte die Skalierbarkeit der Cloud und von On-Demand-Diensten als entscheidend für das Wachstum ihres Unternehmens. Allerdings hat fast ein Viertel der Unternehmen ihr Cloud-Budget überschritten. Überschreitungen betreffen laut Studie auch 68 Prozent der KI-Budgets und 52 Prozent der SaaS-Budgets. Insgesamt gaben 82 Prozent der Befragten einen deutlichen Anstieg ihrer Kosten im Zusammenhang mit Technologien an.

Der Bericht nennt mehrere Faktoren, die diese Überschreitungen erklären: mangelnde Transparenz bezüglich der tatsächlichen Kosten, unzureichende Nutzung der Ressourcen und eine zu stark fragmentierte Verwaltung zwischen den Fachabteilungen und der IT-Abteilung. Capgemini spricht auch von einer "Legacy-Denkweise" – einem Ansatz aus früheren IT-Modellen.

Der Bericht hebt ausserdem hervor, dass fast alle Führungskräfte zugeben, Technologiekäufe zu tätigen, ohne die IT-Abteilung einzubeziehen. Im Durchschnitt würden sich somit 12 Prozent der SaaS-Ausgaben der direkten Kontrolle der IT-Abteilung entziehen. Diese Praktiken bremsen laut Studie die erwarteten Gewinne: Nur 29 Prozent der Befragten erzielen die geplanten Einsparungen bei SaaS, 33 Prozent stellen die versprochene Servicequalität in der Cloud fest und 38 Prozent beobachten eine verstärkte Innovation dank KI.

FinOps bleibt ein Randphänomen

Gemäss Capgemini wird der Anteil der On-Demand-Technologien an den IT-Budgets innerhalb eines Jahres von 29 Prozent auf 41 Prozent steigen. Karine Brunet, CEO von Cloud Infrastructure Services bei Capgemini und Mitglied des Konzernvorstands, empfiehlt eine Stärkung der FinOps-Praktiken, also des Finanzmanagements von Technologieausgaben. Zwar nutzen laut Studie bereits 60 Prozent der Unternehmen Tools zur Kostenverfolgung, doch nur 37 Prozent nutzen die gesammelten Daten tatsächlich, um ihre Ausgaben anzupassen.

Über die Kosten hinaus ist etwa die Hälfte der befragten Unternehmen der Meinung, dass die nicht optimierte Nutzung der Cloud und der KI zu einem übermässigen Energieverbrauch und einem Anstieg der CO2-Emissionen führt – ein Aspekt, der in FinOps-Strategien noch wenig berücksichtigt wird.

Über die Studie

Capgemini führte die Umfrage unter 1000 Führungskräften von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 1 Milliarde US-Dollar im Mai 2025 durch. Die Unternehmen nutzen laut Mitteilung alle As-a-Service- respektive On-Demand-Technologien und sind aus 12 Branchen und 14 Ländern in Nordamerika, Europa und im APAC-Raum. 

 

Übrigens: Eine Axa-Umfrage zeigt, wo KMU in Sachen Datenschutz und KI Nachholbedarf haben. Lesen Sie hier mehr dazu.

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