Heinrich Meyer im Interview

Der CEO von Best of Swiss Web über die Anfänge und die Zukunft des Awards

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Heinrich Meyer gehört zu den Mitinitiatoren von Best of Swiss Web. Der Verleger der Netzmedien AG blickt im Interview auf Höhepunkte sowie Herausforderungen zurück und sagt, wie es zur Gründung des Awards kam und warum sich eine Auszeichnung von Best of Swiss Web auszahlt.

Heinrich Meyer, CEO von Best of Swiss Web und Verleger der Netzmedien. (Source: Netzmedien)
Heinrich Meyer, CEO von Best of Swiss Web und Verleger der Netzmedien. (Source: Netzmedien)

Mit 25 Jahren ist Best of Swiss Web der älteste Award in der ­euro­päischen Digitalbranche. Wie erklären Sie den anhaltenden Erfolg?

Heinrich Meyer: Mitmachen und Gewinnen bringt nicht nur Renommee, sondern auch Umsatz: Unsere jährlich publizierte Bestenliste ist bei den auf den ersten rund zwanzig Rängen platzierten Auftragnehmern für bis zu 70 Prozent der Kaltakquise verantwortlich. Das wird uns immer wieder bestätigt. 

Wie kam es zur Gründung des Awards?

Wir starteten mit dem Netzticker und der "Netzwoche" Anfang 2000, und zwar mit der Überzeugung, dass das Web die IT-Branche und die ganze Wirtschaft von Grund auf verändern würde. Da gehörte es für uns dazu, dass einmal im Jahr die besten Webteams auf einer Bühne gefeiert werden. Mit dieser Idee gingen Thomas Brenzikofer, Matthias Zehnder und ich als Gründer der Netzmedien AG zu unserem damaligen Verbandspartner Simsa und schlugen vor, dieses Projekt zusammen anzupacken, damit es von Anfang an breit abgestützt sei. Bei einem denkwürdigen Frühstück im Hotel "Schweizerhof" in Zürich konnten wir den Simsa-Kommunikationschef Thomas Hauser gewinnen und er holte dann auch den Präsidenten Claudio Dionisio mit an Bord – das Kernteam von Best of Swiss Web war komplett. 

Wie haben die Entwicklungen in der Digitalbranche Best of Swiss Web über die Jahre verändert?

Wir sind mit der Branche gewachsen, Award-Kategorien kamen hinzu, bewährten sich oder fielen wieder weg. Wir spürten auch die Investitionskrise, unter der zwischen 2001 und 2005 alle litten. Es gelang uns aber, in dieser damals noch jungen und von Start-ups geprägten Szene das Bewusstsein zu verankern, dass Marketing für jedes Unternehmen essenziell ist und dass Best of Swiss Web eine hervorragende Plattform für glaubwürdiges Marketing nach innen und nach aussen bietet. 

Welche technologische Veränderung hat in den letzten 25 Jahren die Webwelt am stärksten auf den Kopf gestellt?

Ich sehe das genau andersrum: Das Web ist die technologische Veränderung, es hat die ganze Unternehmenswelt auf den Kopf gestellt. 

KI gilt als die kommende grosse Revolution der digitalen Welt. Was bedeutet die neue Technologie für Best of Swiss Web?

KI infiltriert Webprojekte schon seit ein paar Jahren, die Entwicklung hat sich jetzt beschleunigt. Es wird immer mehr Projekte geben, bei denen der KI-Einsatz einfach dazugehört. Auch das kann man gut oder weniger gut ­machen, wir passen darum unsere Beurteilungskriterien laufend an. 

Nach Best of Swiss Web lancierten Sie auch die "Best of Swiss Apps"- und gerade vergangenes Jahr die "Best of Swiss Software"-Awards. Liebäugeln Sie schon mit Best of Swiss AI?

Beim Award Best of Swiss Software würdigen wir KI-Projekte mit der Kategorie "Data & AI Solutions". Einen neuen, separaten Award wird es nicht geben, aber wir werden bei allen drei bestehenden Awards den überragenden Einsatz von KI auszeichnen.

Was hält die Zukunft für Best of Swiss Web bereit?

Wir gehen unseren Weg weiter und erfinden den "Best of Swiss Web"-Award jedes Jahr ein Stück weit neu. Die Jury umfasst mehr als 100 der hellsten Köpfe der Schweizer Webszene, sowohl auf der Auftraggeber- als auch der Auftragnehmerseite. Alle kommen aus der Praxis, alle wissen, worauf es ankommt, wenn man die Qualität eines Webprojekts beurteilen will. Wir als die Macher des Awards hören gut zu und nehmen Anregungen gerne auf. Wir setzen alles daran, der Branche auch in den nächsten 25 Jahren ein verlässlicher und glaubwürdiger Partner zu sein. 


 

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KvCrfDCB