Cyberangriff als Kriegsgrund
Nach dem China ihre Hack-Elite-Einheit öffentlich gemacht hat, folgen nun Grossbritannien und die USA mit neuen Strategien.
Das US-Verteidigungsministerium will im kommenden Monat eine neue Cyberstrategie einführen. Darin ist vorgesehen, Angriffe über das Internet mit konventionellen Militärschlägen zu beantworten, wie das "Wall Street Journal" berichtet.
Diese neue US-Cyberstrategie stellt den Versuch dar, mit den Bedrohungen aus dem Internet für das Land umzugehen. Im kürzlich veröffentlichten Positionspapier zum Internet hatte sich diese Entwicklung bereits abgezeichnet. "Wenn ihr unser Stromnetz lahmlegt, dann feuern wir vielleicht eine Rakete auf eure Industrieanlagen ab", erklärt ein namentlich nicht genannter US-Offizier die Logik.
Grossbritannien wird offensiv
Auch die britische Regierung erklärt, dass sie ein eigenes Cyberwar-Programm entwickeln lässt. Die britische Tageszeigung "The Guardian" berichtet, dass dieses Programm auch die Möglichkeit für offensive Aktionen im Cyberspace beinhaltet. Operationen im Cyberspace würden Teil des Schlachtfelds der Zukunft sein, sagte Nick Harvey, Staatsminister im Verteidigungsministerium, der britischen Tageszeitung.
Somit hat in dieser Woche nicht nur China erstmals ihre eigene Cybergruppe, die "Blaue Armee", angekündigt, sondern auch Grossbritannien. Die USA haben schon 2009 die Kommandostelle Cybercom eingerichtet. Diese Stelle hat die Aufgabe, die US-Militärnetze gegen Angriffe über das Internet zu schützen. Auch Österreich zieht in den Cyberwar, wie letzten Monat anhand eines Geheimpapiers heraus kam. Eine Cyberwar-Division soll geschaffen werden, und dafür rund 1600 Soldaten aus Bundesheer und Geheimdiensten rekrutieren.
Und in der Schweiz?
In der Eidgenossenschaft gibt es seit Längerem zum Beispiel die Melde- und Analysestelle für Informationssicherung (MELANI), die in enger Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft Bedrohungen im Internet identifiziert und bei Vorfällen die kritischen Informationsinfrastrukturen unterstützt, oder rasch einsetzbare Expertenteams, die auf die Analyse und Behebung von Störungen oder Ausfällen im IT-Bereich beim Bund spezialisiert sind. Eine Strategie, die man nicht gerade mit einer Elitetruppe vergleichen kann.
Am Anfang dieses Jahres wurde entschieden, dass das Thema Cyber Defence auf Stufe Bund dem VBS zu übertragen und für eine befristete Zeit einen Projektleiter des Bundesrates für Cyber Defence einzusetzen. Dieser hat zur Aufgabe, unter Einbezug aller Departemente, aber auch der Wirtschaft und Kantone, eine Expertengruppe zu bilden, die bis Ende 2011 eine umfassende Strategie des Bundes gegen Cyber-Bedrohungen ausarbeiten soll. Diese Strategie muss aufzeigen, mit welchen Massnahmen digitalen Angriffen auf die Schweiz noch besser, rascher und nachhaltiger begegnet werden kann.

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