IBM im Fokus der EU-Kartellwächter
Die Europäische Kommission hat zwei kartellrechtliche Untersuchungsverfahren gegen IBM eingeleitet. Der Technologiekonzern steht unter dem Verdacht, seine marktbeherrschende Stellung in Europa zu missbrauchen. Aufgrund der Beschwerden der Softwarehersteller Turbo Hercules und T3 Technologies überprüfen die Kartellwächter nun, ob IBM seine Hardware für Grossrechner an seine marktbeherrschenden Mainframe-Betriebssysteme kopple, teilte die Behörde am Montag in Brüssel mit.
Wäre das der Fall, würde IBM gegen EU-Kartellvorschriften verstossen. Denn die Kopplung würde Anbieter von sogenannter Emulationstechnologie vom Markt verdrängen. Darüberhinaus untersucht die Kommission aus eigener Initiative, ob IBM konkurrierende Anbieter von Mainframe-Wartungsdiensten diskriminierend behandelt. Es bestehe der Verdacht, dass das Unternehmen den Zugang zu ausschliesslich von IBM selbst angebotenen Ersatzteilen einschränke. IBM wolle nach eigenen Angaben mit den EU-Wettbewerbshütern kooperieren.
Das ist jedoch nicht die erste Beschwerde im Bereich des Mainframe-Business von Big Blue. Bereits im Oktober 2009 hatten sich die US-Aufsichtsbehörden für die Geschäftsgebaren von IBM interessiert. Aufgrund einer Beschwerde des Branchenverbandes "Computer and Communications Industry Association" (CCIA) wurde eine Untersuchung eingeleitet, welche herausfinden sollte, ob IBM seine Konkurrenz behindere.
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