Warum sich föderale Strukturen und standardisierte Daten beissen
Uhr | AktualisiertIn der föderal organisierten Schweiz ist es nicht einfach, Daten aus verschiedenen Bundesebenenen, Kantonen oder Gemeinden auf einer Plattform zu vereinen. Schweizer E-Government-Projektleiter können davon ein Lied singen.

An der heutigen E-Gov-Fokus-Veranstaltung zum Thema "Geodaten und Open Government Data" drehte sich alles um die Digitalisierung und Standardisierung von Daten. Denn ein sauberes Datenfundament ist die Basis, um überhaupt das Ziel einer vernetzten Verwaltung zu erreichen, wie Reinhard Riedl, Leiter des E-Government-Instituts der Berner Fachhochschule im Rahmen seines Referats betonte.
Man müsse folglich Redundanzen beseitigen, Synergien schaffen und Geld sparen. Und dafür seien Standards nötig. Denn diese ermöglichten letztlich auch den organisationsübergreifenden Datenaustausch.
Föderalismus versus Vereinheitlichung
Was einfach klingt, lässt sich gerade wegen unserer föderalen Struktur in der Schweiz nicht immer so einfach durchsetzen. Dies zeigte Thomas Steimer, Umsetzungsprojektmanager E-Government beim Bundesamt für Justiz, in seinem Referat zur Vision E-Justice 2020 auf.
Diese Vision, die 2011 ins Leben gerufen wurde, soll sicherstellen, dass der Justizbereich bis 2020 vollständig in die Schweizer Verwaltungslandschaft integriert wird. Die ganze Kommunikation zwischen dem Justizbereich und den Behörden, Anwälten, Notaren und anderen professionell beteiligten Dritten sowie der Bevölkerung soll ab 2020 elektronisch möglich sein.
Damit dies möglich ist, müssen beispielsweise Stammdaten für natürliche und juristische Personen sowie für Objekte schweizweit elektronisch zentral zur Verfügung gestellt werden – wobei man wieder bei den standardisierten Daten wäre.
Elektronisches Grundstückinformationssystem
Ein weiteres Projekt, das einige Herausforderungen im Rahmen der Datenstandardisierung und -digitalisierung mit sich bringt, ist die Umsetzung des priorisierten E-Government-Vorhabens E-Gris, dem elektronischen Grundstückinformationssystem.
Das Software-Produkt, das im Rahmen dieses Projekts entsteht, heisst Terravis, Six Terravis ist die Betreibergesellschaft von Terravis. In seinem Referat sprach Werner Möckli, Geschäftsführer von Six Terravis, über die Herausforderungen, die Grundbuchdaten von 26 verschiedenen Kantonen unter einen Hut zu bringen. "Manchmal hat man das Gefühl, dass man es nicht nur mit 26 Kantonen zu tun hat, sondern viel mehr mit 26 europäischen Ländern", meinte er trocken.
Dies, weil man es mit verschiedenen Sprachen, aber auch mit verschiedenen Grundbuchsystemen und unterschiedlichen Organisationsformen zu tun habe. Der Kanton Zürich beispielsweise habe die Daten noch nicht einmal digitalisiert, im Kanton Graubünden wiederum sei jede Gemeinde einzeln für die Datenhaltung zuständig.
Möckli zog am Ende seines Referats Bilanz: Es sei nicht unbedingt eine Herausforderung, etwas Neues einzuführen. Vielmehr sei es schwierig, mit den bestehenden Daten zurechtzukommen. Zudem müsse man die jeweiligen Keyplayer in das Projekt einbeziehen und sicherstellen, dass klare Ziele vorhanden seien und die betroffenen Personen auch Bescheid wüssten, was sie genau tun müssen, um diese umzusetzen.

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