Schweizer KMU zeigen sich kämpferisch
Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses schlägt noch immer Wellen: Die Stimmung in der Schweizer Exportindustrie ist laut einer Umfrage von S-GE so schlecht wie noch nie.

Switzerland Global Enterprise (S-GE) hat den KMU-Exportindikator für das zweite Quartal 2015 veröffentlicht. Die Stimmung bei den über 200 befragten Exportunternehmen ist so schlecht wie noch nie seit S-GE die Umfrage 2010 erstmals durchführte, wie es in einer Mitteilung heisst.
Grund für die schlechte Stimmung ist laut S-GE die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Nationalbank vom 15. Januar dieses Jahres. Trotzdem würden sich die Schweizer KMU kämpferisch zeigen und auch weiterhin ins Ausland exportieren.
Margen leiden unter dem starken Franken
Die Nachfrage nach Schweizer Produkten im Ausland scheint zudem ungebrochen. Das Credit-Suisse-Exportbarometer steht zurzeit bei einem Wert von 0,98. Damit liege es praktisch unverändert beim langjährigen Mittel von 1,00. Dieser Wert lasse ein durchschnittliches Exportwachstum erwarten, schreibt S-GE.
Demgegenüber steht jedoch die Tatsache, dass die Margen der Schweizer Unternehmen, die in den Euroraum exportieren, unter der Frankenstärke leiden. "Die exportierenden Schweizer KMU stecken den Kopf trotz der schwierigen Wechselkurssituation nicht in den Sand", lässt sich Alberto Silini, Leiter Beratung bei S-GE, in der Mitteilung zitieren. "Obwohl die S-GE-Exportperspektiven mit 46,6 Punkten unter der Wachstumsschwelle von 50 liegen, geben nur 2 Prozent der befragten KMU an, sich aus dem Ausland zurückziehen zu wollen."
Europa bleibt Spitzenreiter bei bevorzugten Exportländern
Vor allem der Aufschwung der US-Wirtschaft und die damit verbundene Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Schweizer Franken würden Schweizer Exportgüter für US-Konsumenten attraktiver machen, zitiert S-GE Lukas Gehrig, Ökonom bei der Credit Suisse. "Zudem hellen sich die Aussichten in der Eurozone auf. Spanien und Deutschland senden positive Signale. Die anziehende Konjunktur in der Eurozone dürfte die negativen Effekte der Frankenstärke etwas mildern", sagt Gehrig.
Die von S-GE befragten Unternehmen wollen in den kommenden sechs Monaten in ähnliche Länder exportieren wie im Vorquartal. Europa nannten die Teilnehmer mit 91 Prozent am häufigsten. Der Raum Asien-Pazifik rutschte von 57 auf 52 Prozent ab. Nordamerika verlor 4 Prozentpunkt und kommt somit auf 44 Prozent. In den Nahen Osten und Afrika wollen 29 Prozent der befragten KMU exportieren. Südamerika ist für 20 Prozent ein Absatzmarkt.
Schweizer Anteil am weltweiten Export unter 2 Prozent
Nach Angaben der Welthandelsorganisation (WTO) wird der gesamte Welthandel in diesem Jahr nur leicht steigen. Die aktuelle Prognose liegt bei einem Plus von 3,3 Prozent. Für 2016 rechnet die WTO mit 4 Prozent Zuwachs.
Das Wachstum im vergangenen Jahr sei enttäuschend ausgefallen, schreibt das St. Galler Tagblatt unter Berufung auf WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo. In den letzten drei Jahren betrug das Wachstum im Schnitt 2,4 Prozent. Die Schweiz belegte 2014 Rang 22 der wichtigsten Exportnationen. Ihre Ausfuhren legten um 4 Prozent zu. Der Anteil am weltweiten Export belief sich auf 1,3 Prozent. Bei der Ausfuhr von Dienstleistungen allein rangierte die Schweiz auf Platz 13.
Die vollständige Broschüre "KMU-Exportindikator" für das zweite Quartal bietet S-GE kostenlos zum Download an.

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