Dell EMC World 2017

David Gouldens Produktregen

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Server, Speicher, Netzwerk: An der Dell EMC World hat der Hersteller eine Reihe neuer Produkte angekündigt. Für David Goulden, EMC-Präsident, bedeuten die Produkte nicht nur Portfolio-Pflege. Goulden will das Unternehmen zum unangefochtenen Leader in verschiedenen Märkten machen.

Die Show der Davids: EMC-Präsident David Goulden hat mit Magier David Blaine die 14. Generation der Power-Edge-Server präsentiert. (Quelle: Netzmedien)
Die Show der Davids: EMC-Präsident David Goulden hat mit Magier David Blaine die 14. Generation der Power-Edge-Server präsentiert. (Quelle: Netzmedien)

EMC-Präsident David Goulden hat an der Dell EMC World 2017 neue Server, Speicher und weitere Produkte für das Rechenzentrum angekündigt. Sie sollen die Werkzeuge für die digitale Transformation von Dells Kunden sein. Die neuen Lösungen nutzen die Technik von EMC und Dell.

14. Generation der Power-Edge-Server

Highlight war die Präsentation der 14. Generation der x86-Server der Power-Edge-Reihe. Zusammen mit Magier David Blaine enthüllte Goulden das neue Brot-und-Butter-Modell von Dells Server-Geschäft.

Die neuen Server sollen möglichst offen für verschiedene Workloads sein. Ausserdem könnten IT-Verantwortliche über Programmierschnittstellen und mit der neuen Verwaltungskonsole "Open Manage" die Server rasch aufstarten und Zeit sparen. Die Konfiguration und Überwachung der Server sei jetzt sogar per Smartphone oder Tablet mit dem Feature Quick Sync 2 möglich.

Sicherheitsfeatures implementiert

Ausserdem integrierte Dell Sicherheitsfunktionen aus dem Portfolio von Dell und EMC. Features wie Secureboot, BIOS-Wiederherstellung, signierte Firmware und die mit Redfish-Standards kompatible iDRAC Restful-API sollen einen erweiterten Schutz vor Cyberattacken bieten.

Dell setzt zunehmend auf All-Flash. Die neuen Server könnten mit 19-mal mehr NVMe-Flash bestückt werden als bisher. Das soll Latenzzeiten und Stromverbrauch niedrig halten. Die neuen Server könnten 50 Prozent mehr Clients verwalten als die Vorgängergeneration. Hierfür veränderten die Ingenieure die Kühlung. Auf diese Weise könnten Kunden Beschleunigerkarten einbauen, wie etwa GPUs.

Darüber hinaus enthält das neue Power-Edge-Sortiment zahlreiche Features, die das Systemmanagement automatisieren und das Lifecycle-Management vereinfachen sollen. Dazu zählt die Verwaltungssoftware "Open Manage". Sie bietet unter anderem eine einfach nutzbare Bedienoberfläche und ein individualisierbares Reporting. Dell EMC will die Open-Manage-Enterprise-Konsole erst ab dem ersten Quartal des kommenden Jahres anbieten.

Mit dem Service Pro-Support Plus mit der Support-Assist-Technik könne die Zeit für die Behebung von Hardwareausfällen um bis zu 90 Prozent gesenkt werden, versprach Goulden.

Basis für neue High-End-Produkte

Die neuen Power-Edge-Server dienen als Basis in einer Reihe von Storage- und Datacenter-Appliances, Hyper-Converged-Appliances und Rack-Systemen, bei denen vorgefertigte Nodes, Bundles und weiteren Lösungen von Dell EMC zum Einsatz kommen.

Weitere Details und Preisangaben will Dell Mitte des Jahres mitteilen. Dell müsse auf die neue Prozessorgeneration von Intel warten, nannte das Unternehmen als Grund.

Neue Data-Domain-Generation

Goulden kam aus dem Präsentieren gar nicht mehr heraus. Ein weiteres neues Produkt ist eine Appliance für die Datensicherung. Als Hardware dienen dabei die Server der neuen, 14. Generation der Power-Edge-Server. Software ist EMCs Datensicherungssoftware Data Domain.

Das neue Data-Domain-System schafft eine Deduplizierungsrate von 55:1. (Bild: Netzmedien)

Die Deduplizierungstechnik der Appliance ermöglicht laut Hersteller eine Deduplizierungsrate von bis zu 55:1. Kunden können folgende vier Modelle bestellen: DP5300, DP5800, DP8300 und DP8800. Das Einstiegsmodell bietet 34 Terabyte nutzbare Speicherkapazität, die High-End-Variante 1 Petabyte.

Services von Dell EMC wie Remote-Überwachung oder die automatisierte Lieferung von Ersatzteilen aus weltweit verteilten Service-Depots sollen weitere Sicherheit bieten. Darüber hinaus könne über die Kombination aus Data Domain und der Data Protection Suite Daten von On-Premise-Umgebungen auf AWS S3 gespeichert werden. Damit stünde Unternehmen ein kostengünstiges Disaster Recovery in der Cloud zur Verfügung.

Im Notfall könnten Anwender Images von virtuellen Maschinen innerhalb von AWS wiederherstellen und betreiben. Die Dell EMC Integrated Data Protection Appliance kann schon bestellt werden und wird ab Sommer 2017 allgemein verfügbar sein.

Neue hyperkonvergente Systeme

Hyperkonvergente Systeme liegen im Trend. Auf Basis der neuen Server bietet Dell EMC neue Geräte der VX-Rail-Reihe an. Die Preise beginnen bei 25'000 US-Dollar. Die VX-Rail Appliances, VX-Rack-Systeme und die XC-Reihe werden mit VMwares vSAN betrieben. IT-Verantwortliche können laut Hersteller die Geräte in nur 20 Minuten installieren.

Dell EMC setzt grosse Hoffnungen in seine neue VX-Rail-Reihe. (Bild: Netzmedien)

Dell EMC bietet für die neuen VX-Rail-Geräte sein Secure Remote Services Gateway an. Auf diese Weise will der Hersteller einen Support statt bisher zwei (einmal für Dell-Systeme und einmal für EMC-Systeme) anbieten.

Die grossen Rack-Systeme der VX-Reihe eignen sich für Unternehmenskunden, die Software-defined-Technik im Rechenzentrum einsetzen wollen, wie Goulden sagte.

Mieten statt kaufen

Aufsehen erregte das Angebot Cloud-Flex für HCI. Kunden können die VX-Geräte über Dell Financial Services auch mieten und nach einem Jahr wieder zurückgeben.

Das könnte IT-Abteilungen helfen, sich an die rasch wandelnden Anforderungen der Fachabteilungen an die IT anzupassen. Dell EMC könnte es wiederum helfen, Marktanteile in dem umkämpften Markt hinzuzugewinnen. Dell EMC müsse gegenüber HPE bestehen, dass sich Anfang des Jahres mit dem Kauf von Simplivity verstärkt habe.

Neue High-End-Speicher

Vollgas: Dell EMCs neue Vmax 950F ist auf maximale Leistung ausgelegt. (Bild: Netzmedien)

Goulden präsentierte auch eine Reihe neuer Speichersysteme der Marke EMC. Zu den Highlights zählt das neue All-Flash-Array Vmax 950F. Dieses sei 68 Prozent schneller als die Vorgängergeneration, versprach Goulden.

Ausserdem reagiere das System rund 30 Prozent schneller. Gemäss Datenblatt liefert die neue Vmax 6,7 Millionen IOPS und bietet 350 Microsekunden Antwortzeit (response time). Laut Goulden ist die Vmax 950F viermal schneller als das beste Konkurrenzmodell. Welches das sein soll, sagte Goulden jedoch nicht.

Neue Xtreme-IO-Generation

Dell EMC hat die zweite Generation seiner Xtreme-IO-Speicher deutlich überarbeitet. (Bild: Netzmedien)

Ein weiteres All-Flash-Modell ist die zweite Generation von Xtreme-IO. EMC überarbeitete die Software und verbesserte die Hardware. Xtreme-IO eigne sich für Systeme mit einer Vielzahl an sogenannten aktiven Kopien, wie sie in VDI-Umgebungen vorkommen.

Die Speicherdichte liege um das Vierfache höher als bei der ersten Generation. Über 100 Terabyte fasst das System pro Rack und bietet insgesamt 5,5 Petabyte Speicher, wie Goulden erklärte.

Die neue Mittelklasse von Dell EMC

In der Mittelklasse bietet Dell EMC vier neue Unity-Modelle auf All-Flash-Basis: 350F, 450F, 550F and 650F. Diese bieten bis zu 500 Terabyte an effektivem Speicher, fassen 80 Festplatten und sind maximal drei Höheneinheiten hoch.

Die Storage-Systeme unterstützen Block- und File-Daten. Dell EMC überarbeitete nach eigenen Angaben das File-System. Dieses sei viermal grösser als das der Vorgängervariante.

Auch im Mittelklasse-Segment kündigte Goulden neue Produkte an. (Bild: Netzmedien)

Das Angebot wird durch das Modell SC5020 abgerundet. Dieses ersetzt das SC4020-Array. Das 5020-Modell liefert laut Hersteller im Vergleich zum 4020-Modell 45 Prozent mehr IOPS, die doppelte Speicherkapazität und die dreifache Datenbandbreite.

Neue NAS-Speicher der Isilon-Reihe vorgestellt

Die neuen Isilon-Speicher arbeiten sechsmal schneller als die Vorgängermodelle. (Bild: Netzmedien)

Goulden präsentierte auch neue NAS-Speicher der Isilon-Reihe. Diese basieren auf der Infinity-Architektur. Durch diese würden die Speicher deutlich leistungsfähiger als die Vorgänger-Reihe. Die neuen Isilon-Speicher seien sechsmal schneller, bieten laut Hersteller elfmal mehr Datenbandbreite und die doppelte Speicherkapazität.

Wer auf den Geschmack gekommen ist und auf die neuen Speicher umsteigen will, dem bietet Dell EMC einen Service für die Datenmigration an. Die neuen Speicher will der Hersteller im Juni und Juli dieses Jahres auf den Markt bringen.

Neue Switches für hohen Datendurchsatz angekündigt

Kommt voraussichtlich erst 2018 auf den Markt: Der Switch S5100. (Bild: Netzmedien)

Goulden musste die Präsentationszeit deutlich überziehen. Gegen Ende kündigte der EMC-Präsident noch eine Neuheit an. Den nach eigenen Angaben ersten 25GbE-Switch auf Open-Networking-Basis. Er trägt die Bezeichnung S5100. Dieser passe ideal zur neuen Servergeneration, die laut Hersteller ebenfalls eine Datenbandbreite von 25GbE unterstützt.

Mit dem Switch bietet Dell EMC auch ein neues Betriebssystem an, das OS10 Enterprise Edition. Dieses basiert auf Linux und verwendet Technik aus dem Open Compute Project. Einen Wermutstropfen gibt es: Die neuen Switches will Dell EMC erst im dritten Quartal 2018 liefern.

Passend zum Switch S5100 bietet Dell EMC auch ein neues Betriebssystem auf Open-Source-Basis an. (Bild: Netzmedien)

"Wir wollen die Nummer eins sein"

Klare Marschrichtung: Dell EMC will gleich mehrere Technikmärkte zugleich dominieren. (Bild: Netzmedien)

Mit den neuen Angeboten will Dell EMC nicht nur Kunden halten oder gewinnen. Das Unternehmen will auch in all diesen Marktsegmenten führend sein. Ob in den Bereichen Server, Storage, Data Protection oder Networking. "Wir wollen die Nummer eins sein", betonte Goulden abschliessend.

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