Elektronisches Patientendossier

Post baut E-Health-Plattform für den Aargau

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Die Stammgemeinschaft Aargau setzt für das elektronische Patientendossier auf die Lösung der Post. 2019 soll das EPD für Patienten live gehen.

Quelle: Monika Wisniewska/Fotolia
Quelle: Monika Wisniewska/Fotolia

Mitte April ist das Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier (EPDG) in Kraft getreten. Drei Jahre haben Leistungserbringer wie etwa Spitäler Zeit. Dann müssen sie ihren Patienten ein elektronisches Patientendossier (EPD) anbieten.

Darin sind Daten, etwa zur aktuellen Krankengeschichte, gespeichert. Die Leistungserbringer schliessen sich hierfür zu Stammgemeinschaften zusammen. Als solche beauftragen sie IT-Anbieter, die technische Plattform aufzubauen, damit die Leistungserbringer überhaupt Patientendossiers anbieten können.

E-Health Aargau beauftragt Schweizerische Post

Die Stammgemeinschaft E-Health Aargau hat sich für die E-Health-Plattform der Schweizerischen Post entschieden, wie die Post mitteilt. Weshalb die Post? Die Kantonsspitäler in Baden und Aargau nutzen bereits eine Zuweisungsplattform des Unternehmens, wie Nicolai Lütschg, Geschäftsführer Stammgemeinschaft eHealth Aargau, auf Anfrage erklärt. Die Zusammenarbeit mit der Post sei positiv gewesen, sagte Lütschg. Deshalb baue die Stammgemeinschaft die Kooperation mit der Post aus.

Die Post baut mit Partnerfirmen die Gesundheitsplattform für die Versorgungsregion Aargau. Welche das sind, wollte die Post noch nicht mitteilen. "Wir werden auf alle Fälle die lokale ICT-Branche berücksichtigen, so wie wir dies auch im Südost im Kanton Graubünden zum Beispiel mit der Bündner Informatica AG tun", sagte Post-Sprecherin Nathalie Dérobert-Fellay auf Anfrage. Konkrete Partnerschaften zu E-Health Aargau will die Post zum gegebenen Zeitpunkt kommunizieren.

Die Plattform werde aus verschiedenen Modulen bestehen. Darunter fallen das EPD inklusive Service Center, die Lösung zur Zu- und Überweisung von Patienten an andere Spitäler, die E-Medikation und das E-Impfdossier.

Systeme werden von Post unterhalten

Mit der neuen Plattform könnten Gesundheitsfachpersonen und deren Einrichtungen im Kanton Aargau Daten effizient und sicher unter sich, aber auch mit anderen Gesundheitsdienstleistern austauschen, verspricht die Post. Auf diese Weise liessen sich administrative Aufwände und Kosten reduzieren.

Die verschiedenen Komponenten werden gemäss Lütschg auf Servern der Post betrieben. Hierzu zählen neben den Diensten für die Spitäler auch ein Portal für Patienten sowie für niedergelassene Ärzte. Diese können auf diese Weise das elektronische Patientdossier ausprobieren.

"Die E-Health-Plattform wird durch die Post auf ihrer eigenen redundanten Infrastruktur in der Schweiz betrieben", bestätigt Dérobert-Fellay. Die Lösung werde in den zwei hochsicheren und redundant verfügbaren Rechenzentren der Post betrieben. Auf diese Weise erfülle die Plattform die höchsten Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz. Die eigentlichen Gesundheitsdaten würden hingegen dezentral auf den Systemen der Leistungserbringer gespeichert.

2019 können Patienten EPD nutzen

Derzeit handeln die Post und die Stammgemeinschaft Details für den Vertragsabschluss aus. In der ersten Hälfte des nächsten Jahres sollen die B2B-Lösungen live gehen. Spätestens 2019 will man Patienten elektronische Patientendossiers anbieten können, sagt Lütschg.

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