Nach 17 Jahren

Digitalagentur Ginetta schliesst Ende August

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von Marc Landis und Joël Orizet und NetzKI Bot und jor

Die Zürcher Digitalagentur Ginetta gibt Ende August ihre Geschäftstätigkeit auf. In 17 Jahren realisierte das Unternehmen über 1600 Projekte für rund 500 Kunden.

(Source: Hitchster / flickr.com)
(Source: Hitchster / flickr.com)

Die Schweizer Digitalagentur Ginetta stellt ihre Geschäftstätigkeit ein. Ende August schliesst das Unternehmen endgültig seine Türen, wie die Agentur auf Linkedin mitteilt. Trotz intensiver Bemühungen sei es nicht gelungen, die Schliessung abzuwenden.

Ginetta blickt auf eine 17-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 betreute die Agentur nach eigenen Angaben rund 500 Kunden und setzte mehr als 1600 Projekte um.

Das Unternehmen spezialisierte sich auf digitale Strategie, UX-Design und Software-Engineering für nutzerzentrierte Webanwendungen, mobile Apps und responsive Websites. Zu den bekannten Projekten der Agentur gehören die Mobile-App der SBB sowie die Mobile-Banking-Apps für Postfinance und die Zürcher Kantonalbank. Ginetta entwickelte zudem Unternehmenswebsites für die Beratungsstelle für Unfallverhütung und Roche - Projekte, die die Agentur auch auf Linkedin beschreibt. Für die Krankenversicherer Assura, Atupri und Helsana habe man Websites und Prämienrechner realisiert und auch die Mobile-Payment-App Twint zählt zum Portfolio des Unternehmens.

In ihrer Abschiedsmitteilung bedankt sich die Geschäftsführung bei Mitarbeitenden, Kunden und Partnern für die langjährige Zusammenarbeit. Die genauen Gründe für die Schliessung nennt das Unternehmen nicht. Die Mitteilung deutet jedoch darauf hin, dass wirtschaftliche Herausforderungen zur Aufgabe des Geschäfts geführt haben könnten.

Herausforderungen bei Akquisition von Projekten

Denn diese Herausforderungen spiegeln sich auch in der diesjährigen Umfrage der Netzmedien in der Schweizer Digitalagentur-Szene im Rahmen des Swiss Digital Rankings wider, wie Sie hier nachlesen können. Der Blick auf die Rangliste mit den grössten Herausforderungen zeigt, dass nicht nur technologische, sondern vor allem wirtschaftliche Rahmenbedingungen den Druck auf Schweizer Digitalunternehmen im vergangenen Jahr erhöht haben.

Die meisten der befragten Unternehmen bekunden Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Akquisition von Projekten, insbesondere mit längeren, komplexeren Verkaufszyklen – 29 Prozent bezeichnen dies als grosse und weitere 54 Prozent als mittlere Herausforderung. Nur 16 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass die Sales-­Thematik keine Herausforderung für sie darstelle. Weitere Challenges im Kontext des Verkaufs finden sich auf den Plätzen fünf ("Kunden kürzen ihre IT-Ausgaben") und neun ("Zunehmende Schwierigkeiten, die richtigen Ansprechpartner bei potenziellen Kunden zu finden"). 

Für die Schweizer Digitalwirtschaft bedeutet das Ende von Ginetta den Verlust eines erfahrenen Marktteilnehmers mit einem breiten Portfolio an Referenzprojekten für namhafte Schweizer Unternehmen.

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