IAA in Frankfurt

Die Autobranche wirbt für eine digitale Zukunft

Uhr

Die Internationale Automobilausstellung steht in diesem Jahr im Zeichen der Digitalisierung. Das Auto der Zukunft soll per App vernetzt, per Elektromotor angetrieben und per Computer gesteuert werden. Um Partnerschaften mit IT-Firmen kommen die Autohersteller nicht herum.

(Source: jossdim / iStock.com)
(Source: jossdim / iStock.com)

Die Internationale Automobilausstellung (IAA) findet seit vergangener Woche in Frankfurt statt. Sie hat in diesem Jahr besonders viele IT-Firmen angezogen, wie ein Blick auf das Veranstaltungsprogramm der Automesse zeigt. Facebook-COO Sheryl Sandberg nahm an der Eröffnungsfeier mit Bundeskanzlerin Angela Merkel teil. Carlo d'Asaro Biondo, bei Google der President EMEA Strategic Relationships, hielt einen Vortrag "zur Mobilität von morgen". Vertreter von IBM und SAP referierten über Big Data in der Autobranche.

Die Digitalisierung ist offenbar auch in der Autowelt das Gebot der Stunde. "Im Mittelpunkt dieser IAA steht die Digitalisierung". sagte Matthias Wissmann, Präsident des deutschen Verbandes der Automobilindustrie, zum Start der Messe. Das Auto der Zukunft fahre vernetzt und automatisiert. Mit der "New Mobility World" widmet die IAA der digitalen Entwicklung in diesem Jahr denn auch einen eigenen Bereich, wie CRN.de schreibt

Autobauer und Start-ups

Die IT brachte der Messe allerdings nicht nur neue Themen. Einige Branchengrössen wie Fiat Peugeot, Rolls-Royce, Volvo und vor allem der E-Pionier Tesla bleiben der IAA in diesem Jahr fern. Nach Einschätzung von Spiegel Online ein Zeichen, dass manche Hersteller sich von der seit 1897 durchgeführten Messe abwenden und ihre Produkte lieber digital vermarkten möchten.

Diejenigen Autobauer, die auch in diesem Jahr nach Frankfurt gekommen sind, betonen umso stärker die digitalen Neuheiten in ihrem Fuhrpark. Volkswagen (VW) etwa zeigte im Vorfeld mit "We" eine Plattform zur Verwaltung von digitalen Dienstleistungen, wie Heise.de schreibt. "We Park" biete die Zahlung von Parkgebühren via App.

Mit "We Deliver" sollen Logistikunternehmen dereinst Lieferungen direkt im Kofferraum des Kunden deponieren können. Ein System, das mit GPS-Lokalisierung und einem einmal gültigen digitalen Schlüssel funktioniere. Daneben unterstütze VW mehrere Start-ups, die an Lösungen für die Mobilität von Morgen arbeiten.

Der Zuliefer Bosch möchte Emissionen und Unfälle reduzieren und stellte dazu an der IAA leichte Elektromobile und ein System zur Automatisierung von Carsharing-Flotten vor, wie Welt.de berichtet. Mit Software-Updates "over-the-air" sollen sich Werkstattbesuche zudem vermindern lassen.

Autonomes Fahren, ein Feld in dem verschiedene Unternehmen tätig sind, soll nach Ansicht von Bosch zunächst bei der Parkplatzsuche zum Einsatz kommen. Auch Mercedes-Hersteller Daimler zeigte in Frankfurt ein Konzept für ein selbstfahrendes Auto. Der elektrische "Smart Vision EQ Fortwo" hat laut SWR.de kein Lenkrad mehr und wird über eine App gesteuert. Das Fahrzeug soll ebenfalls als Carsharing-Spezialist fungieren.

Als "Marktführer beim Thema Digitalisierung" sehe sich aber BMW. Das Unternehmen hat laut Tagesanzeiger mehr vernetzte Fahrzeuge auf den Strassen als alle anderen Hersteller.

Die Entwicklung des Autos von Morgen sei aber kaum im Alleingang möglich, betont der Tagesanzeiger. Partnerschaften mit grossen IT-Firmen wie IBM oder Samsung seien unumgänglich. Das habe den Druck auf die Branche beträchtlich erhöht.

Webcode
DPF8_58049