Gründer gegen Stifter

Streit im Cryptovalley um das Start-up Tezos

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Ein Streit in der Firmenleitung überschattet das Krypto-Start-up Tezos. Gründerpaar und Stiftungspräsident werfen sich gegenseitig Fehlverhalten vor. Was mit dem Startkapital von 232 Millionen US-Dollar passiert, ist ungewiss.

(WikimediaImages/pixabay.com/CC0 Creative Commons)
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Beim US-schweizerischen Krypto-Start-up Tezos findet ein Machtkampf hinter den Kulissen statt. Das berichtet Reuters unter Berufung auf verschiedenen Quellen.

Der Streit dreht sich um das Gründerpaar Arthur und Kathleen Breitman, den Schweizer Präsidenten der Tezos-Stiftung Johann Gevers und 232 Millionen US-Dollar, die das Start-up mit einem rekordverdächtigen "Initial Coin Offering" im vergangenen Sommer einnahm.

Die Breitmans fordern gemäss Reuters, dass Gevers aus dem Stiftungsrat der in Zug beheimateten Stiftung zurücktreten soll. Ein im Bericht zitierter Brief an zwei andere Mitglieder des Stiftungsrats wirft dem Gründer des Blockchain-Start-ups Monetas In-sich-Geschäfte, Selbstvermarktung und Interessenkonflikte vor.

Gegenüber Reuters wehrte sich Gevers gegen die Versuche, ihn aus der Stiftung zu drängen: "Das ist versuchter Rufmord. Eine lange Liste von irreführenden Angaben und kompletten Lügen." Die Tezos-Gründer hätten seit längerem versucht, die Kontrolle über die Stiftung zu erlangen. Das habe zu kostspieligen Verzögerungen für das Unternehmen geführt, sagte Gevers.

Wie Reuters weiter schreibt, wollte Tezos das eingenommene Geld zum Start einer eigenen Kryptowährung namens "Tezzie" und eines Blockchain-Netzwerks verwenden. Ob es noch dazu kommt, steht laut dem Bericht in den Sternen. Die Investoren seien bei der Finanzierungsrunde das Risiko eingegangen, dass das ganze Projekt scheitert. Im schlimmsten Fall gehen sie leer aus. Er sei allerdings entschlossen, Tezos zum Erfolg zu führen, sagte Gevers.

Wie die Website Finews.ch berichtet, habe sich mittlerweile auch die Eidgenössische Stiftungsaufsicht in den Fall eingeschaltet und stehe im Kontakt mit der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht. Diese kündigte Anfang Oktober an, bei Initial Coin Offerings in Zukunft stärker hinzuschauen.

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