Parteiübergreifende Start-up-Initiative lanciert
Judith Bellaiche von der GLP und Andri Silberschmidt von der FDP kandidieren beide für den Nationalrat und wollen dort die Interessen von Start-ups vertreten. Um herauszufinden, was den jungen Unternehmen wirklich auf den Nägel brennt, haben sie eine Challenge gestartet, mit der der beste politische Vorstoss gesucht wird.
Unterhält man sich mit Start-up-Gründern, merkt man schnell, dass bei den Rahmenbedingungen nicht alles zum Besten steht. Allerdings gibt es bisher keine etablierten Kanäle, auf denen Start-ups solche Anliegen in die Politik einbringen können. Ändern wollen dies Judith Bellaiche und Andri Silberschmidt. Beide sind selbst Gründer, schon länger politisch aktiv und kandidieren nun für den Nationalrat. Bellaiche ist langjährige Zürcher Kantonsrätin für die GLP, Silberschmidt amtet als Zürcher Gemeinderat und Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz.
Gemeinsam haben sie nun das TeamStartup gegründet. Das Ziel der Initiative ist ehrgeizig: Die Schweiz soll zum weltweiten Start-up-Hub Nummer 1 werden. "Wenn man an die Gründung eines Start-ups denkt, muss einem automatisch der Gedanke an die Schweiz kommen", sagt Judith Bellaiche. Andri Silberschmidt ergänzt: "Wenn die Schweiz nicht zum weltweiten Start-up-Hub Nummer 1 wird, werden hierzulande keine neuen ABBs, Nestlés und Roches entstehen."
Als erste Aktion ist nun der beste politische Vorstoss gesucht. Bis zum 30. September können politische Forderungen auf der Webplattform TeamStartup gemeldet werden. Eine Jury mit Sunnie J. Groeneveld (Unternehmerin, Verwaltungsrätin), Marc P. Bernegger (Unternehmer, Investor) und den beiden Initianten wird die drei besten Ideen auswählen. Ein Publikumsvoting entscheidet dann über die Prämierung des besten Vorstosses. Diesen wollen Silberschmidt und Bellaiche im Nationalrat in ihrer ersten Session einreichen.
An der Vorstellung der Initiative am Freitagmorgen stellten die beiden Initianten selbst typische Schwierigkeiten vor. Dazu gehören etwa die Besteuerung von Mitarbeiteraktien, Arbeitsbewilligungen für Fachkräfte aus so genannten Drittstaaten oder Bürokratie. Silberschmidt schilderte etwa, dass die Umwandlung seines eigenen Unternehmens von einer GmbH in eine AG mehrere Wochen gedauert habe und er dafür 16 Dokumente habe einreichen müssen.
Im Parlament werden Bellaiche und Silberschmidt diese Anliegen allerdings nur vorbringen können, wenn sie gewählt werden. Am Launch-Event machten die beiden dann auch Werbung in eigener Sache. So sagte Judith Bellaiche: "Ich denke, unsere Kandidaturen sind auch eine Chance für Start-ups. Wer weiss wann wieder gleich zwei Kandidaten für den Nationalrat explizit die Interessen von Start-ups vertreten wollen."