Logistik

Frisch, frischer, Blockchain: Migros startet Krypto-Projekt

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Migros hat eine Blockchain-Lösung zur Rückverfolgbarkeit von Frischwaren eingeführt. Dabei geht es nicht darum, die Verbraucher zu informieren, sondern die Beschaffungsprozesse zu optimieren.

(Source: Migros)
(Source: Migros)

Migros setzt auf die Blockchain. Der grösste Schweizer Detailhändler entschied sich für eine Lösung des deutschen Herstellers TE-Food, um sein Logistikmanagement für Frischwaren zu verbessern. Das Ziel ist die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln, wie es in einer Mitteilung heisst.

Im Gegensatz zu einigen anderen Blockchain-Projekten zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit will die Migros diese Technologie jedoch nicht nutzen, um den Konsumenten Lieferinformationen zur Verfügung zu stellen. Die Lösung von TE-Food ist für den internen Gebrauch gedacht und verspricht es dem Unternehmen, die Lieferkette besser zu verstehen, um seine Prozesse zu optimieren. Erklärtes Ziel ist es, die Verteilung zu beschleunigen und Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Die Lösung von TE-Food integriert eine mobile B2B-Anwendung, über die Migros-Lieferanten ihre Rückverfolgbarkeits-Daten eingeben können. Diese Daten werden dann automatisch in das EPCIS-Format (Electronic Product Code Information Services) von GS1 umgewandelt und an das EPCIS-System der Migros übertragen. Die Lösung ist somit eine Alternative zu der bereits bestehenden Methode, die es Lieferanten von Frischwaren ermöglicht, diese Daten über eine ERP- oder Betriebsverwaltungssoftware zu übermitteln.

Lieferanten haben die Wahl

"Die Migros arbeitet mit dem internationalen EPCIS-Standard und ermöglicht es den Lieferanten, zwischen den Lösungen für die Datenintegration zu wählen. TE-Food sorgt durch die Blockchain dafür, dass diese Datenereignisse unveränderlich sind", sagt Marc Inderbitzin, Head of Supply Chain Information Solutions bei der Migros, auf Anfrage der Redaktion. Die Nutzung dieser Lösung befindet sich derzeit in der Pilotphase. Die ersten Lieferanten von Frischwaren begannen Ende Juli mit der Erfassung von Logistikdaten über die Anwendung.

Trotz der Zweifel einiger Spezialisten bleibt die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit von Erzeugnissen oder Medikamenten über die Blockchain für viele Unternehmen, darunter Nestlé und Panalpina, ein Anwendungsfall.

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