100 Hacker im Stade de Suisse

Töggele, Networken und Programmieren am YB Hackathon 2019

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An die 100 Programmierer haben sich am 15. und 16. November im Stade de Suisse zum YB Hackathon eingefunden. Der Schweizer Fussballmeister und seine Partner stellten ihnen zehn Challenges, die es binnen 24 Stunden zu lösen galt. Das Siegerteam setzte dabei ganz auf neue Technologien.

Das Team "Power & Style" gewann den zweiten YB Hackathon. (Source: Yves Farine)
Das Team "Power & Style" gewann den zweiten YB Hackathon. (Source: Yves Farine)

Wenn der BSC Young Boys ins Berner Stade de Suisse einlädt, blicken normalerweise alle auf den heiligen Fussballrasen. Doch dieser wurde am 15. und 16. November kaum beachtet. Stattdessen sass man in Gruppen an Tischen, blickte konzentriert auf Laptop-Bildschirme und haute in die Tasten.

Zum zweiten Mal lud der amtierende Schweizer Fussballmeister zum YB Hackathon. Rund 100 Hacker nahmen daran teil – etwa doppelt so viele wie letztes Jahr. "Warum veranstaltet ein Fussballclub einen Hackathon?" Diese Frage beantwortete YB-CEO Wanja Greuel gleich zu beginn: "Es ist nicht so, dass es nicht schon hart genug wäre, sich in der Liga zu behaupten", sagte er zu allgemeinem Lachen.

"Ich denke, dass IT und Sport sehr gut zusammenpassen, denn bei beiden geht es um Geschwindigkeit und exzellente Performance", sagte Greuel. Sein Club sei im Übrigen nicht der erste, der einen Hackathon veranstalte: Die Idee habe er vom FC Bayern München, der es allerdings bei einem Hackathon beliess, während die Young Boys ihn schon zum zweiten Mal durchführen.

Ein ausführliches Interview mit Wanja Greuel im Vorfeld des Hackathons lesen Sie hier.

(Source: Yves Farine)

Partner, Technologie, Challenges

Der BSC YB führte den Hackathon erneut gemeinsam mit Isolutions durch. CTO David Schneider ermutigte die Anwesenden, aussergewöhnliche Dinge auszuprobieren: "Ihr seid hier, um den Challenge-Partnern zu helfen, ein Problem auf eine neue Weise zu lösen". Es gehe nicht darum, möglichst viele Technologien einzubauen. Wichtig sei, binnen 24 Stunden eine kleine Lösung zu zeigen, die funktioniere.

Um die Technologie besorgt waren Microsoft, SAP Schweiz und DV Bern. Alle drei Unternehmen hatten in der Vergangenheit schon mit Fussballclubs oder Ligen zusammengearbeitet. Sie stellten den Hackern Lizenzen und Zugänge zu Entwicklungsumgebungen zur Verfügung und standen ihnen während des Anlasses mit Rat und Tat zur Seite.

Insgesamt zehn Aufgaben wurden den Codern zu Beginn der Veranstaltung gestellt. Organisator YB wünschte sich ein neues "Match Center", die Suva war auf der Suche nach einer Lösung zur Verhinderung von Sportunfällen und die Berner Kantonalbank wollte einen digitalen Sprachassistenten, der über die Young Boys und deren Spieler Bescheid wusste.

Doch längst nicht alle Challenges hatten etwas mit Sport zu tun: Personalberater P3B schickte die Idee eines automatischen Lebenslauf-Generators ins Rennen, für DV Bern sollte ein digitales Tagebuch für Eltern zur Beobachtung ihrer Kinder entstehen und die Swisscom erkundete Möglichkeiten, ihre geografisch entfernten Teams einander näher zu bringen.

Spätestens um 11:00 Uhr hatten sich die Hacker zu Teams zusammengefunden und sich für eine Challenge entschieden – der Hackathon begann. Gearbeitet wurde in der Valiant Lounge. Verpflegung, "Töggelichaschte" und Gaming Corner standen zum Ausgleich im Foyer, und wer Ruhe brauchte, fand die "Sleeping Zone" im Medienzentrum.

(Source: Yves Farine)

Augmented Reality gewinnt

24 Stunden später präsentierten sämtliche Teams das Resultat ihrer Bemühungen in einem Live-Pitch. Die Jury, bestehend aus Vertretern der Organisatoren, Technologiepartnern und weiterer Experten, kürten das Team "Power & Style" zu den diesjährigen Siegern.

Das Team hatte sich der Challenge des IT-Dienstleisters Elca gestellt und eine Augmented-Reality-App programmiert, die sich mit Essens- und Getränkewünschen im Fussballstadion befasst: Ist ein Besucher auf dem Weg zum Würstchenstand, kann er sich mit der App anzeigen lassen, wer im Publikum sonst noch hungrig ist und dieser Person auch etwas vom Stand mitbringen. Für seine Leistung erhält das Team 2500 Franken, VIP-Tickets für ein YB-Heimspiel, signierte Tricots und einen Wanderpokal.

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