Digitalbarometer 2019

So sieht die Schweiz die Digitalisierung

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Die Schweizer Bevölkerung möchte in die digitale Transformation einbezogen werden. Menschen, die selber digitale Produkte nutzen, sehen eher Chancen, während sich jene, die Gefahren sehen, der Diskussion entziehen.

(Source: adamkaz / iStock.com)
(Source: adamkaz / iStock.com)

Die Schweizer Bevölkerung möchte mitreden können, wenn es um Digitalisierungsthemen geht. Zu diesem Schluss kommt die Stiftung Risiko-Dialog in der Studie "Digitalbarometer 2019". Demnach sehen die Schweizer viele Chancen in der Digitalisierung, sprechen oft aber auch Risiken an.

"Bei Themen wie Meinungsbildung sowie Automatisierung von Arbeitsprozessen zeigt sich eine sehr ambivalente Chancen- und Gefahrenwahrnehmung: Die Hälfte aller Befragten assoziieren mit diesen Themen gleichermassen Chancen und Gefahren"; schreibt die Stiftung in einer Mitteilung.

Weitaus polarisierender scheint die Bevölkerung das Thema "E-Voting" zu sehen: 41 Prozent sehen mehr Chancen als Gefahren, während 31 Prozent mehr Gefahren wahrnehmen. Im Bereich "Ausbildung" sieht eine Mehrheit der Digitalisierung optimistisch entgegen, während sich für "Smart Home" Zurückhaltung breit macht.

In welcher Form die Bevölkerung einbezogen werden möchte, hängt ebenfalls vom konkreten Thema ab. Bei "E-Voting" oder "Meinungsbildung" wünscht sich die Bevölkerung verstärkt politische Partizipation. In den Bereichen "Ausbildung" oder "Digitale medizinische Diagnosen" werden "eher Vorschläge von Fachgremien resp. Pilotprojekte erwartet, um mögliche Sorgen zu artikulieren und zu adressieren", heisst es im Fazit zur Studie.

Ängstliche reden weniger mit

Chancen in der Digitalisierung sehen häufig jene Menschen, die selber intensiv digitale Dienste nutzen oder gerne etwas neues ausprobieren. Wer dazu neige, Gefahren zu sehen, bringe sich weniger in die Diskussion zur Digitalisierung mit ein, heisst es weiter.

"Könnte eine gefühlte individuelle Ohnmacht, selber nichts bewirken zu können, der Grund sein?", fragen die Studienautoren dazu, und empfehlen: "Die künftige Kommunikation muss genau hier ansetzen und zeigen, was die Möglichkeiten für jeden Einzelnen sein können und wie und wo das eigene Verhalten Wirkung zeigen kann." Gefragt seien unterschiedliche Organisationen, die sich für fundierte und gut fassbare Informationen engagieren sollten.

Für die Studie wurden 1762 erwachsene Personen in der ganzen Schweiz befragt. Die Analyse sei aufgrund der gewählten Methoden repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung, schreibt die Stiftung Risiko-Dialog dazu. Der "Digitalbarometer" soll jährlich erhoben werden, um die Veränderung in der Wahrnehmung von Digitalisierungsthemen zu verfolgen.

Digitalisierungsthemen werden auch in der Politik differenziert wahrgenommen. Hier lesen Sie, welche Themen die Parteien in dieser Legislatur angehen möchten und wie sie sie einschätzen.

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