Handelsstreit eskaliert

China will ausländische IT verbannen

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Chinesische Behörden sollen in den kommenden drei Jahren sämtliche ausländische Computerhard- und Software durch einheimische Produkte ersetzen. Es ist ein weiterer Schritt im Handelsstreit zwischen den USA und China. Ob sich das Vorhaben tatsächlich umsetzen lässt, wird jedoch angezweifelt.

(Source: Free-Photos / Pixabay)
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Chinesische Behörden sollen künftig nur noch einheimische Computer nutzen. Das Generalbüro des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas hat alle Behörden und Institutionen des Landes angewiesen, Hard- und Software in den nächsten Jahren auszutauschen, schreibt "Die Zeit" unter Berufung auf die "Financial Times". Der Austausch soll in drei Schritten erfolgen: 2020 sollen 30 Prozent ersetzt werden, bis 2021 weitere 50 Prozent und bis 2022 die restlichen 20 Prozent. Insgesamt könnten bis zu 30 Millionen Computer ersetzt werden, schreibt "Watson" unter Berufung auf das Wertpapierinstitut China Securities.

Offiziell will China mit dem Schritt die heimische Wirtschaft stärken, heisst es in den Medienberichten weiter. Hintergrund dürfte jedoch der seit Jahren andauernde Handelsstreit zwischen den USA und China sein. Auf chinesischer Seite ist insbesondere der Tech-Konzern Huawei vom US-Embargo betroffen, wie Sie hier lesen können.

Ob sich die chinesische Anweisung indes vollständig umsetzen lässt, wird bezweifelt. "Experten halten es für schwierig, alle Software durch heimische Versionen zu ersetzen, weil Betriebssysteme von Microsoft oder Apple in China weit verbreitet sind und auch heimische, chinesische Software darauf läuft", schreibt "Die Zeit". Ausserdem seien selbst in Computern chinesischer Hersteller mitunter ausländische Teile verbaut, etwa Chips aus den USA oder Festplatten aus Korea.

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